Deutsche Konjunkturerwartungen geraten ins Wanken
Die jüngsten Schwankungen in der US-amerikanischen Handelspolitik haben erhebliche Auswirkungen auf die Konjunkturerwartungen in Deutschland. Der wirtschaftliche Ausblick, gemessen am Stimmungsbarometer des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), verzeichnete einen drastischen Einbruch um 65,6 Punkte auf nunmehr minus 14,0 Zähler – der größte Rückgang seit Beginn des russischen Ukraine-Krieges im Jahr 2022. Die Einschätzungen der Analysten lagen mit einer Erwartung von plus 10,0 Punkten deutlich über der tatsächlichen Entwicklung.
ZEW-Präsident Achim Wambach äußerte sich besorgt über die erratische US-Handelspolitik, die nicht nur durch die angekündigten Reziprozitätszölle die deutschen Erwartungen erschüttert, sondern auch aufgrund der raschen Änderungen der Bedingungen zu einer erhöhten globalen Unsicherheit beiträgt. Diese Faktoren wirken sich negativ auf die Prognosen für die deutsche Wirtschaft aus.
Interessanterweise zeigt sich die Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage etwas erholt. Während Volkswirte mit einem Wert von minus 86,9 Punkten gerechnet hatten, stieg der Wert tatsächlich leicht um 6,4 Punkte auf minus 81,2 Zähler. Trotz dieser leicht positiven Tendenz bleibt die Gesamtsituation angespannt.