Deutsche Baubranche im Februar: Strohfeuer der Aufträge erlischt
Die Baubranche in Deutschland sieht sich mit einem abkühlenden Wind konfrontiert, wie jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamtes offenbaren. Im Februar verzeichneten die Unternehmen einen deutlichen Rückgang der Aufträge um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dieser Rückgang entfaltet sich vor dem Hintergrund eines überraschenden Anstiegs der Auftragseingänge im Januar, der nun offenbar als kurzfristiges Phänomen einzustufen ist. Selbst im Jahresvergleich zeigt sich ein leichtes Minus von 0,5 Prozent im Ordervolumen.
Allerdings gibt es einen Lichtblick: Der Wohnungsbau bleibt von diesem Abwärtstrend unberührt. Im Gegenteil, in den ersten zwei Monaten des Jahres stiegen die Aufträge in diesem Segment preisbereinigt um beachtliche 20 Prozent. Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller, gibt sich dennoch besorgt. Insbesondere klaffen im Öffentlichen Bau und Wirtschaftstiefbau große Lücken in den Bestellungen, zu denen auch der Straßenbau und die Bahn gehören.
Ursächlich sieht Müller die momentane vorläufige Haushaltsführung, die nach dem Ende der Ampel-Regierung Projekte stoppen ließ. Sollte der Bundeshaushalt 2025 wie geplant erst im Herbst 2025 verabschiedet werden, stünde der Bund nahezu ein Jahr lang als nicht investitionsfähig da—aussichtslos für den Standort und die Bauwirtschaft gleichermaßen.
Erfreulicherweise lassen die Umsätze der Unternehmen dennoch einen Aufwärtstrend erkennen. Im Februar verzeichneten die Betriebe einen preisbereinigten Umsatzzuwachs von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mitberücksichtigt man aktuelle Preisanhebungen, ergibt sich sogar ein Umsatzanstieg von 4,0 Prozent.