Deutsche Bahn strebt nach besserer Fahrgastinformation
Die Deutsche Bahn hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Informationsweitergabe an Fahrgäste bei Störungen wie Gleiswechseln oder Verspätungen soll maßgeblich verbessert werden. Aktuell bewerten Fahrgäste die Kundeninformation bei einem stabilen Fahrbetrieb mit der erfreulichen Schulnote zwei plus, erklärte Daniela Gerd tom Markotten, Vorstand für Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn, jüngst in Berlin.
Jedoch, und das gesteht die Bahn selbst ein, fällt die Bewertung im Störungsfall um eine ganze Note schlechter aus. Bis zum Jahr 2027 soll die Informationsvergabe auch in Krisensituationen auf ein Niveau gebracht werden, das von den Kunden mit 'gut' bewertet wird. Ein Schlüssel hierzu sei die rechtzeitige Informationsweitergabe.
Im Fernverkehr wurde zum Beispiel die Frist, über den Ausfall eines Halts zu informieren, von elf auf 60 Minuten vor dem geplanten Stopp verlängert. Für die Verbesserung der Verzögerungsprognosen setzt die Bahn auf eine häufigere Aktualisierung. Die Vorhersagen werden nun alle zwei Minuten aktualisiert, falls ein ICE oder IC länger als geplant im Bahnhof steht.
Zudem erhält auch der Regionalverkehr dieses Update-System. Dennoch gilt: „Die Prognose ist immer nur so gut wie die Datenbasis.“ Die Daten, die Künstliche Intelligenz an den Bahn-Schnittstellen in Echtzeit benötigt, stellen hier die Kardinalfrage dar.
Darüber hinaus verfolgt die Bahn das Ziel, Fahrgäste auf allen Kanälen – sei es der DB Navigator, die Bahnhofsanzeigen oder die Internetseite – identisch und zeitgleich zu informieren. Derzeit bestehen noch diverse Verzögerungen je nach Kanal, und einige ältere ICE-Züge sind technisch nicht in der Lage, Echtzeit-Informationen auf den Bildschirmen anzuzeigen.
Ein Upgrade der Informationskanäle scheint also dringend notwendig.