Deutsche Bahn rüstet sich für Ostergeschäft – Herausforderung Baustellen
Die Deutsche Bahn erwartet über Ostern einen Anstieg der Fernzugpassagiere um fünf bis zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 1,9 Millionen Reisende mit ICEs und ICs unterwegs waren. Konzernchef Richard Lutz erklärte dem Nachrichtenportal "t-online", dass diese Zeit aufgrund zahlreicher Baustellen im Netz besonders anspruchsvoll für den Bahnbetrieb sei.
Lutz betont, dass während der Feiertage weniger Geschäftsreisende und Güterzüge verkehren, aber auch weniger Züge aufgrund der zahlreichen Bauaktivitäten fahren. Diese Arbeiten seien notwendig, allerdings führe dies auch dazu, dass das System bei unvorhergesehenen Ereignissen empfindlich reagiere. Verständnis und Geduld seien daher bei den Fahrgästen gefragt, insbesondere bei Umleitungen und Verspätungen. Aktuelle Reiseinformationen könne man über die App DB Navigator einholen.
Die erste große Reisewelle wird bis Karfreitag erwartet, mit dem Rückreiseverkehr am Ostermontag. Besonders stark gefragt sind Fernverkehrsstrecken zwischen Metropolen wie Berlin, München, Frankfurt am Main und Köln. Auch im Regionalverkehr ziehen Ausflugsziele wie die Nord- und Ostsee sowie Bergregionen viele Reisende an.
Traditionell nutzt die Bahn Ferienzeiten für umfangreiche Gleisbauarbeiten. So werden Fernzüge zwischen Berlin und München nach Würzburg umgeleitet, was die Reisezeit um 1,5 Stunden verlängert. Am Berliner Hauptbahnhof ist die Tiefebene von Freitagabend bis Dienstagmorgen gesperrt, was die Fahrpläne verändert und die Züge größtenteils im oberirdischen Teil hält.
Mit einem geplanten Investitionsprogramm der künftigen Koalition setzt die Bahn bei der Sanierung des stark beanspruchten Gleisnetzes auf eine grundlegende Wende. Bisherige Engpässe in Baufirmen aufgrund fehlender Kapazitäten sollen durch ein schuldenfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro überwunden werden, das die Infrastruktur langfristig sichern soll. Der Finanzierungsbedarf der Bahn beläuft sich allein für bestehende Netzprojekte auf bis zu 150 Milliarden Euro.
Lutz äußerte sich zu den politischen Plänen einer Neuausrichtung von Bahn-Aufsichtsgremien gelassen und fokussiert darauf, den Betrieb zu stabilisieren, die Pünktlichkeit zu verbessern und wirtschaftlich zu arbeiten, ohne in Angststarre zu verfallen.