Deutsche Bahn: Erstmaliger Stopp der Netzverschlechterung
Die Deutsche Bahn konnte verkünden, dass sich der Zustand des deutschen Schienennetzes erstmals seit Jahren nicht weiter verschlechtert hat. Im neuen Netzzustandsbericht verleiht der staatseigene Konzern für das Jahr 2024 eine Bewertungsnote von 3,0, eine geringfügige Verbesserung gegenüber der Note 3,03 des Vorjahres.
Philipp Nagl, der Chef von DB InfraGo, der Infrastrukturgesellschaft der Deutschen Bahn, erläuterte, dass vor allem umfangreiche Investitionen in die Bahninfrastruktur diese Stabilisierung ermöglichten. Im letzten Jahr sind fast 20 Milliarden Euro investiert worden, um Gleise, Weichen, Oberleitungen und Bahnhöfe zu erneuern.
Nagl betont die Notwendigkeit, die Finanziers sicherzustellen, um echte Fortschritte zu erzielen, da ein beachtlicher Teil der Bahnanlagen und Bahnhöfe weiterhin in einem nicht zufriedenstellenden Zustand verharren. Obwohl wesentliche Erfolge bei den sichtbaren Teilen der Infrastruktur erzielt wurden, hinkt die Leit- und Sicherheitstechnik noch immer hinterher.
Mehrheitlich veraltete Stellwerke, von denen viele von Hand betrieben und über ein Jahrhundert alt sind, befinden sich in einem schlechten Zustand, dessen Anteil gegenüber dem Vorjahr sogar gestiegen ist. Trotz des Fortschritts bei der Modernisierung erleben Bahnreisende weiterhin Einschränkungen.
Im März 2023 war mehr als ein Drittel der Fernzüge verspätet, eine Folge der vielen notwendigen Baustellen. Ein ambitioniertes Sanierungsprogramm soll bis 2027 die Pünktlichkeitsrate signifikant verbessern und auf 75 bis 80 Prozent anheben.