Deutsche Bahn: Einblicke in umfangreichen Grundstücksverkauf
Die Deutsche Bahn hat seit 2020 mehr als 1.500 Immobilien veräußert und damit Einnahmen von rund 364,4 Millionen Euro generiert. Auch in Zukunft plant das Unternehmen den Verkauf weiterer Liegenschaften: 150 in diesem Jahr und zusätzliche 100 im kommenden Jahr, was laut Unternehmensangaben weitere 75 Millionen Euro einbringen könnte. Trotz dieser Profitabilität stößt das Vorgehen nicht überall auf Zustimmung. Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter der Grünen, äußerte Bedenken hinsichtlich der Strategie der Deutschen Bahn.
Die kritische Stimme des Grünen-Politikers bezweifelt die Nachhaltigkeit dieser Geschäftspraxis. Er mahnt, dass der Verkauf von Flächen nicht zum Geschäftsmodell der Deutschen Bahn avancieren solle. Bisher habe der Konzern diese Verkäufe als seltene Ausnahmen bezeichnet, doch 1.500 Fälle in vier Jahren sprechen laut Gastel eine andere Sprache. Diese Flächen sind national begehrt, da viele Unternehmen nach Abstellmöglichkeiten für Züge suchen und es Bestrebungen gibt, stillgelegte Strecken zu reaktivieren.
Die Bundesregierung hat die Umwidmung von Bahnarealen erschwert, um die Infrastruktur für die geplanten Ausbauziele der Schienenwege zu sichern. Die Liegenschaften sind nun speziell als „überragendes öffentliches Interesse“ klassifiziert, wodurch ihre Umwidmung komplexer wird. Diese strikte Regelung soll sicherstellen, dass die Deutsche Bahn die notwendige Infrastruktur bereitstellt, um das Ziel der Fahrgastverdopplung bis 2030 zu erreichen.
Städte und Gemeinden haben jedoch mit den regulatorischen Änderungen zu kämpfen. Das neue Gesetz erschwert die Nutzung von Bahngrundstücken für andere Zwecke, was etwa am Stuttgarter Hauptbahnhof städtische Wohnbaupläne vereitelt. Die CDU drängt bereits darauf, die Regelungen zu lockern. Gastel betont derweil, dass Anpassungen sicherstellen müssen, dass die Deutsche Bahn ihre Flächenpolitik überdenkt.