Deutsche Autoexporte: Lichtblick mit Schattenseiten
Die angespannte Lage der deutschen Autoindustrie zeigt 2024 einen überraschenden Lichtblick: Der Export von Pkw verzeichnet ein Wachstum, obwohl dunkle Wolken am Handels-Horizont sichtbar sind. Aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge stieg die Zahl der exportierten Neuwagen um 2,5 Prozent auf beeindruckende 3,4 Millionen Fahrzeuge. Doch die leidenschaftlichen europäischen Autobauer könnten der drohenden Zollpolitik der USA schon bald in die Hände der Buchhalter spielen.
Die USA erweisen sich 2024 als der wichtigste Markt außerhalb der EU, dicht gefolgt von Großbritannien und Frankreich. In den Vereinigten Staaten könnten jedoch neue, von Ex-Präsident Donald Trump angedrohte Zölle in einer Höhe von 25 Prozent wie ein Blitz einschlagen und die robusten Exportzahlen auf den Boden der harten Realität zurückholen.
Während der Trend zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen unvermindert anhält und deren Export um beachtliche 12 Prozent zulegte, blicken deutsche Autobauer mit gemischten Gefühlen über den großen Teich. Trotz der Produktionsstätten in der Nähe der amerikanischen Konsumenten, möchten Branchenvertreter wie Mercedes-Chef Ola Källenius der Zollspirale entkommen und plädieren entschieden für den Abbau aller Handelsbarrieren.
Der schwelende Konflikt zwischen der EU und den USA zieht sich bereits wie dicker Nebel über die transatlantischen Beziehungen. Gegenmaßnahmen der EU als Reaktion auf 25-Prozent-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sind in Planung und könnten den Zollschlamassel weiter zuspitzen. Inmitten all dessen stehen die deutschen Zulieferer, denen Wasser bis zum Hals steht, wie der kürzlich von ZF angekündigte Milliardenverlust belegt.