Deutliche Worte in Torgau: Kretschmer kritisiert russischen Botschafter
Beim Gedenken an das historische Aufeinandertreffen US-amerikanischer und sowjetischer Truppen in Torgau fand Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer klare Worte zum Krieg in der Ukraine. In Anwesenheit des russischen Botschafters Sergej Netschajew betonte Kretschmer mit Nachdruck die Verantwortlichkeit Russlands für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg – eine Schuld, die bereits 2014 mit der Annexion der Krim ihren Anfang nahm. Kretschmers Worte ernteten teils missbilligende Reaktionen aus dem Publikum.
Die feierliche Kranzniederlegung, die dem 80. Jahrestag des bedeutsamen Zusammentreffens der Alliierten gewidmet war, zog dennoch kritische Blicke auf sich. Besonders die Teilnahme von Netschajew als offizieller Vertreter Russlands wurde im Vorfeld kontrovers debattiert, da er kein Rederecht erhielt.
Kretschmer hob die historische Bedeutung der Millionen Soldaten der Roten Armee hervor, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren. Er betonte, dass unter ihnen nicht nur Russen, sondern auch zahlreiche Ukrainer, Belarussen und Georgier waren. Eine angemessenere Präsenz von Vertretern dieser Nationen sei wünschenswert gewesen, glaubt Kretschmer, besonders im Lichte der Abwesenheit ukrainischer, georgischer und belarussischer Repräsentanten, die wohl dem diplomatischen Balanceakt geschuldet sei.