Der schwedische Sonderweg: Eine Strategie, die in Deutschland Schwierigkeiten gehabt hätte
Christian Drosten, der renommierte Virologe und Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, äußerte sich kürzlich zu den unterschiedlichen Ansätzen während der Corona-Pandemie in Deutschland und Schweden. In einem Live-Podcast auf ntv bemerkte Drosten, dass der 'schwedische Weg', der während der Pandemie auf freiwillige Maßnahmen statt strikter Vorschriften setzte, in Deutschland nicht so effektiv gewesen wäre. Die vergleichbare Größe beider Länder wird durch eine signifikant geringere Bevölkerungsdichte in Schweden relativiert, was andere Lösungsansätze ermöglichte.
In Schweden, so Drosten, habe ein großer Ballungsraum bereits zu Beginn der Pandemie 40 Prozent Homeoffice erreicht, was die Stärke des Dienstleistungssektors widergespiegelt habe. Im Gegensatz dazu ist Deutschland von zahlreichen Ballungszentren geprägt, die durch intensiven Verkehr verbunden sind und eine starke produzierende Industrie aufweisen, in der Homeoffice wenig umsetzbar ist.
Interessanterweise passte sich Schweden während der zweiten Pandemiewelle an und folgte Maßnahmen, die jenen Deutschlands ähnelten, was sich im Maßnahmenindex objektiv ablesen ließe. Drosten betonte, dass auf Eigenverantwortung und Information zu setzen, anfangs in Schweden eine klare Differenz zu Deutschland aufwies.
Drosten, der weltweit als Experte für Coronaviren anerkannt ist, wurde durch seine Erklärungen und regelmäßigen Updates im Podcast 'Das Coronavirus-Update' zu einer wichtigen Informationsquelle für die Bevölkerung. Der Podcast bot Orientierung in einer Zeit, in der wissenschaftliche Entwicklungen und Entscheidungen das tägliche Leben stark beeinflussten.