Der Schlussakt im Dieselgate-Drama
Im Braunschweiger Landgericht neigt sich die juristische Aufarbeitung der VW-Dieselaffäre ihrem Ende zu. Nach dreieinhalb Jahren intensiver Verhandlungen verkündete der vorsitzende Richter Christian Schütz das Ende der Beweisaufnahme. Die abschließenden Worte der Staatsanwaltschaft stehen nun im Raum und sind darauf angelegt, sich über mehrere Stunden zu erstrecken.
Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen vier ehemalige Führungskräfte und Ingenieure des Wolfsburger Automobilriesen Volkswagen, denen schwerwiegende Vorwürfe gemacht werden. Sie sollen in bandenmäßigem Rahmen Software manipuliert haben, um Millionen von Dieselautos mit unzulässig hohen Schadstoffemissionen auf die Straße zu bringen.
Eine prominente Abwesenheit bei diesem aufsehenerregenden Prozess ist Martin Winterkorn. Der einstige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Teil des Verfahrens, das für ihn abgetrennt wurde.
Der Ursprung dieses beispiellosen Skandals liegt fast ein Jahrzehnt zurück. Im September 2015 wurde in den USA publik, dass Volkswagen Abgasprüfungen systematisch täuschend beeinflusste. Diese Enthüllung, bekannt als "Dieselgate", versetzte den Konzern in eine existenzielle Krise, die bis heute nachwirkt. Kosten in Milliardenhöhe und zahlreiche rechtliche Auseinandersetzungen lasten seitdem auf VW.