Der Fed-Grinch – Anleger vor Herausforderungen am Jahresende
Kurz vor den Feiertagen sieht sich die Börsenlandschaft mit einem Stimmungstief konfrontiert. Während Investoren sich mit politischem Durcheinander in Washington auseinandersetzen müssen, wo Donald Trump und Elon Musk ihre neue politische Macht demonstrieren, trübt sich die Perspektive für die Zinspolitik der Federal Reserve ein. Die Märkte reagieren empfindlich auf die Aussicht, dass die erwarteten Zinssenkungen im kommenden Jahr weniger umfangreich ausfallen könnten.
Obwohl die Märkte am letzten Handelstag der vergangenen Woche an Boden gewannen, blieb dies hinter den Erwartungen zurück. Die Bedrohung eines Regierungsstillstands und die jüngst geäußerten hawkishen Signale der Federal Reserve, die sich aufgrund der anhaltenden Inflationssorgen in den kommenden Monaten vermehrt vorsichtig zeigt, belasten die Märkte weiterhin.
In der vergangenen Woche durchbrach der Dow Jones Industrial Average eine 10-tägige Verlustserie, musste jedoch trotzdem ein Wochenminus von 2,3% verbuchen. Der Nasdaq Composite verlor 1,8%, während der S&P 500 um 2% sank. Nun erwarten Investoren in der bevorstehenden kurzen Handelswoche, die von Dienstag bis Donnerstag geht, nur wenige wirtschaftliche Nachrichten. Doch diese Zeitspanne bietet dennoch die Möglichkeit, die erneuerten Zinsentscheidungen der Fed zu reflektieren. Zentralbanker prognostizieren eine flachere Zinssenkungsbahn für 2025 und setzen auf eine "höher für länger"-Politik, die auf den letzten Handelstagen des Jahres lastet.
Der Präsident der Federal Reserve Bank von Cleveland, Beth Hammack, äußerte Zweifel an der dritten Zinssenkung in Folge, indem sie betonte: "Angesichts meiner Einschätzung, dass die Geldpolitik einem neutralen Kurs nahekommt, bevorzuge ich, die Politik stabil zu halten, bis wir weitere Beweise dafür sehen, dass die Inflation auf unseren 2%-Pfad zurückkehrt." Sowohl Hammack als auch der Fed-Vorsitzende Powell scheinen sich einig, dass ein vorsichtiger Umgang mit der Inflation der richtige Ansatz ist. Das Aufleben der Märkte am Freitag deutete darauf hin, dass die Wall Street möglicherweise überreagiert hat und sich die zentrale Botschaft der Fed kaum verändert hat.