Der Fastfood-Wahlkampf: McDonald's als Schauplatz politischer Inszenierungen
Der Präsidentschaftswahlkampf in den USA hat in diesem Jahr eine überraschende Bühne gefunden: McDonald's. Die Burger-Kette steht mehr im Rampenlicht als fast jedes andere Unternehmen, was durch den angekündigten Besuch von Donald Trump in einer Filiale in Pennsylvania am kommenden Sonntag einmal mehr unterstrichen wird. Trump selbst hat seine angedachte Stippvisite bei einer Wahlkampfveranstaltung humorvoll angekündigt, indem er sagte, er werde sich für etwa eine halbe Stunde der Zubereitung von Pommes Frites widmen wollen – ein klarer Seitenhieb in Richtung Kamala Harris, deren Beschäftigung bei McDonald's er wiederholt anzweifelt, obwohl sie diese Erfahrung stets hervorgehoben hat. Während die Meinungsverschiedenheit zwischen Trump und Harris sich zu einem Nebenbühnenkampf entwickelt hat, zieht McDonald's weiterhin das Interesse von Politikern an. Der frühere Präsident Bill Clinton besuchte kürzlich eine Filiale in Georgia und wurde dabei herzlich von einem Mitarbeiter umarmt. Solche Momente haben kaum finanziellen Einfluss auf McDonald's, dessen Aktien zuletzt auf ein Allzeithoch von über 310 Dollar gestiegen sind. Ungeachtet des Trubels um die goldenen Bögen ist Trump selbst ein bekannter Fan der Kette. Bei einer anderen Veranstaltung haben seine kulinarischen Vorlieben für zwei Filet-O-Fish-Sandwiches Schlagzeilen gemacht, und seine Kampagne hat seit Januar 2023 rund 31.000 Dollar bei McDonald's ausgegeben. Das Bild von McDonald's als Schauplatz persönlicher Anekdoten und politischer Strategien dürfte so schnell nicht verblassen, zumal fast jeder achte Amerikaner laut Unternehmensangaben irgendwann einmal dort gearbeitet hat. Damit bietet die Burger-Kette weiter eine relatable Plattform für politische Anekdoten, seien sie nun Fakt oder Fiktion.