Der Disput bei Cariad: Betriebsrat widerspricht geplanter Stellenreduktion
Beim geplanten Stellenabbau der VW-Softwareeinheit Cariad kracht es zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat. Die von Cariad angekündigte Reduzierung um 1.600 Stellen bis Ende des Jahres wird von der Arbeitnehmervertretung vehement bestritten. Laut Betriebsrat seien diese Zahlen nicht abgesprochen und entbehrten jeglicher Grundlage. Auch die jüngsten Betriebsversammlungen hätten keine entsprechenden Informationen geliefert.
Cariad erklärte hingegen, dass der Abbau, der von den aktuellen 5.900 Stellen ausgeht, angestrebt sei, um die Schlagkraft zu erhöhen und die Rolle innerhalb des Mutterkonzerns anzupassen. Der Fokus liege auf sozialverträglichen Maßnahmen wie Abfindungen und Vorruhestandsangeboten, betriebsbedingte Kündigungen seien erst ab 2029 eine Option.
Gegenwärtig, so der Betriebsrat, existierten nur Absprachen über Verhandlungen zu einem Freiwilligenprogramm, konkrete Zahlen seien keineswegs festgesetzt. Ziel bleibe zudem die Sicherung der Arbeitsplätze und die Gewährleistung der Beschäftigungsfähigkeit, für die weitere Gespräche vorgesehen sind.
Der Betriebsrat betont die Wichtigkeit von Cariad's Lieferfähigkeit und sieht Gefährdungen für essenzielle Projektziele bei Volkswagen, Audi und Porsche durch einen generellen Stellenabbau. Er fordert Effizienzsteigerungen im Unternehmen, bevor letzte Schritte wie Stellenabbau realisiert werden. Cariad, oft als Sorgenkind des Konzerns benannt, erlebte schon Verzögerungen bei Autoanläufen aufgrund nicht rechtzeitig vollendeter Programmcodes. Unter der neuen Leitung von VW-Chef Oliver Blume wird der Fokus verstärkt auf Kooperationen mit externen Partnern gelegt, ein klarer Kurswechsel im Vergleich zur früheren Strategie.