Delivery Hero: Wachstumspläne trotz Aktienrückgang
Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat das neue Jahr mit erfreulichen Wachstumszahlen begonnen. Trotz dieser positiven Entwicklungen geriet die Aktie des Unternehmens unter Druck. Unternehmensleiter Niklas Östberg verkündete kürzlich eine beschleunigte Wachstumsdynamik im ersten Quartal und zeigte sich zuversichtlich bezüglich der Jahresprognose.
Die Anleger jedoch reagierten skeptisch und nahmen Gewinne mit, was am Vormittag zu einem Kursrückgang von über 8 Prozent führte, wodurch Delivery Hero zum Schlusslicht im MDax wurde. Analysten bewerteten die Quartalszahlen unterschiedlich, wobei sie sowohl positive als auch negative Aspekte hervorhoben.
Der bestellte Bruttowarenwert, der im ersten Quartal um 7,6 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro zulegte, zeigt die weiterhin robuste Nachfrage. Südkorea erwies sich jedoch als ein herausfordernder Markt, der das Wachstum etwas bremste. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel wies darauf hin, dass die eher schwachen Ergebnisse in Asien die Stimmung der Investoren beeinflussen könnten.
Ein Lichtblick stellt der bereinigte Segmenteumsatz dar, der auf währungsbereinigter Basis um 21,9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro anstieg und damit die Erwartungen übertraf. Laut Jefferies-Analyst Giles Thorne sind die Quartalszahlen insgesamt solide. Im vorangegangenen Jahr stiegen die Ergebnisse auf 48,8 Milliarden Euro beim Bruttowarenwert und 12,8 Milliarden Euro beim Segmenteumsatz.
Das bereinigte Ebitda kletterte auf 693 Millionen Euro und lag damit fast dreimal so hoch wie im Jahr zuvor. Jedoch musste Delivery Hero die Rückstellungen für Rechtsrisiken in Italien anpassen, was das zuvor gemeldete Ergebnis von rund 750 Millionen Euro beeinträchtigte. Insbesondere geht es dabei um Forderungen, die mit der Fahrerflotte der Marke Glovo in Italien zusammenhängen.
Für 2025 prognostiziert das Unternehmen ein Wachstum des Bruttowarenwerts von 8 bis 10 Prozent sowie einen Anstieg des Segmenteumsatzes um 17 bis 19 Prozent. Mit einem operativen Ergebnis von bis zu 1,03 Milliarden Euro wird gerechnet.
In Einklang mit seiner geostrategischen Optimierung hat Delivery Hero seinen Rückzug aus Thailand verkündet, nachdem es bereits die Aktivitäten in Dänemark, Ghana, der Slowakei und Slowenien eingestellt hatte.