DAX nach starkem Wochenauftakt in Wartestellung: Handelsstreit bleibt belastendes Thema
Der deutsche Aktienmarkt startet nach einem lebhaften Wochenauftakt eher verhalten in den Dienstagshandel. Eine Stunde vor Eröffnung signalisiert der X-Dax für den DAX einen fast unveränderten Stand bei 20.955 Punkten. Dies folgt auf einen fast dreiprozentigen Gewinn am Vortag, durch den die Verluste nach dem von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Zollschock weiter eingedämmt wurden.
Für den EuroStoxx 50 wird ein leichtes Minus von etwa 0,2 Prozent erwartet. Trotz der Stabilisierung bleibt der DAX oberhalb der 200-Tage-Linie, die momentan bei 20.012 Punkten liegt und als langfristiger Trendindikator gilt. In greifbarer Nähe zur psychologisch bedeutenden Marke von 21.000 Punkten lässt sich dennoch weiter Unsicherheit spüren.
Chartanalyst Martin Utschneider von Finanzethos warnt vor einem Marktumfeld, das von Nervosität und kurzfristigen Reaktionen geprägt ist. Nach wie vor beherrschen die Zollanordnungen von US-Präsident Trump die Schlagzeilen. Während Ausnahmen für bestimmte elektronische Produkte bestehen, sollen nun auch Autobauer zumindest temporäre Ausnahmen erhalten. Gleichzeitig plant Trump Zölle auf importierte Pharmazeutika, die zuvor von solchen Maßnahmen verschont geblieben waren.
Er betonte, die Automobilindustrie benötige mehr Zeit, um Lieferketten in die USA zu verlagern. Geplante Zölle auf Fahrzeugbauteile sollen Anfang Mai in Kraft treten, während einige nordamerikanische Fahrzeuge weiterhin von den Zollregelungen befreit sind.
Unternehmensseitig steht Drägerwerk im Fokus. Der Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnik meldete für das erste Quartal einen erheblichen Gewinnrückgang, verursacht durch ein geringeres Umsatzvolumen und gestiegene Kosten. Der Auftragseingang entwickelte sich jedoch währungsbereinigt positiv, und das Unternehmen hält an seinen Jahreszielen fest.
Gleichzeitig präsentieren sich die Umsatzzahlen von Beiersdorf für das erste Quartal vielversprechend, was die Aktie vorbörslich um 1,7 Prozent steigen ließ. Bei den Puma-Aktien sorgen positive Analystenbewertungen für Freudensprünge. Die Privatbank Berenberg empfiehlt den Sportartikelhersteller als Branchenfavoriten, wobei Analyst Nick Anderson das Unternehmen für das geringe Kurs/Umsatz-Verhältnis lobt.