Dax mit Atempause: Handelskonflikte belasten Marktstimmung
Am deutschen Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag eine Abkühlung der jüngsten Erholung. Der Dax, der Leitindex der deutschen Börse, fiel zeitweise um über ein Prozent, bevor er sich etwas stabilisierte und bis zum Mittag ein Minus von 0,4 Prozent bei 21.876 Punkten verzeichnete. Dies steht im Kontrast zu seinem Anstieg am Mittwoch, als er vorübergehend die Marke von 22.000 Punkten überschritt.
Auch europäische Märkte sahen eine gemischte Entwicklung: Der MDax konnte seine anfänglichen Verluste wieder wettmachen und um 0,2 Prozent auf 27.711 Punkte zulegen, während der EuroStoxx 50 um 0,4 Prozent fiel. Der unklare Stand im Zollstreit zwischen den USA und China belastet die internationalen Märkte weiterhin. Auf vorherige Entspannungssignale folgte Ernüchterung, als China Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump dementierte, die auf Fortschritte hindeuteten.
Auch die Wirtschaft in Deutschland zeigt sich trotz der Unsicherheiten etwas optimistischer – der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im April unerwartet an. Vor diesem Hintergrund gerieten defensive Immobilienwerte in den Fokus der Anleger. Die Aktien von Vonovia und LEG gewannen an Wert, gestützt durch die Stärke des deutschen Mietmarktes und das Ausbleiben einer Verschärfung der Regulierung.
Der Analyst Manuel Martin von Oddo BHF sieht ebenfalls eine positive Entwicklung dank verbesserter Refinanzierungsbedingungen. Die Unternehmensberichtssaison bleibt ebenfalls von Interesse. Adidas überraschte positiv mit unerwartet starkem Umsatz- und Ergebniswachstum, was die Bank of America dazu veranlasste, die Aktie zum Kauf zu empfehlen. Im Gegensatz dazu erlebte Vossloh einen Umsatz- und Gewinneinbruch, was auf verzögerte Aufträge zurückzuführen ist, dennoch blickt das Unternehmen optimistisch auf das Gesamtjahr.
Die stark schwankenden Papiere von Delivery Hero, trotz soliden Wachstums, wurden von schwachen Geschäftsentwicklungen in Asien gebremst.