Dax im Sturzflug: Reaktionen auf die US-Zollpolitik
Die Märkte durchleben stürmische Zeiten: Der Dax setzt seinen freien Fall inmitten der aggressiven US-Zollpolitik fort. Anfangs um zehn Prozent gesunken, reduzierte der deutsche Leitindex seine Verluste auf sechs Prozent bis zum Handelsschluss am Montag. Dennoch droht ein historisch hoher Tagesverlust. Seit der Bekanntgabe eines umfassenden Zollpakets durch Donald Trump hat der Dax in nur drei Handelstagen fast 14 Prozent eingebüßt. Damit sind die Gewinne seit Jahresbeginn Vergangenheit – und die Aussichten für andere große Indizes wirken noch düsterer.
Experten der Finanzbranche zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Andreas Lipkow weist auf den zunehmenden Verkaufsdruck hin und betont die unklaren wirtschaftlichen Spätfolgen der neuen US-Strafzollpolitik. Die Hände der Notenbanken sind aufgrund potenzieller Inflation gebunden. Jürgen Molnar sieht den Dax unter Druck, auch da er unter die technikrelevante 200-Tage-Linie gefallen ist. Eine globale Rezession, so Molnar, scheint greifbarer, während die bedeutenden Volkswirtschaften sich noch in Verhandlungsstillstand befinden.
Zwar überschatten die neuen Zölle alles, bemerkt Maximilian Wienke, doch kommen mit den anstehenden US-Inflationsdaten und dem Start der US-Berichtssaison neue Impulse. Derweil zeigen sich Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg skeptisch gegenüber einer schnellen Korrekturerholung. Es gibt erste Anzeichen von Überverkauf, aber das Einlagern der Korrektur sei verfrüht.
Letztlich erkennen Andreas Büchler und Franz-Georg Wenner zaghafte Chancen auf eine technische Erholung, trotz der aktuellen Marktstürme. Inmitten politischer Unruhen erkennen sie potenziell neue Kaufgelegenheiten. Christoph Geyer erwartet zudem eine unausweichliche Gegenbewegung, um die jüngsten Verluste auszugleichen. Diese muss allerdings von hohen Umsätzen begleitet werden, um mehr als ein kurzlebiges Aufbäumen darzustellen.