Cyberkriminalität auf dem Vormarsch: Herausforderungen durch synthetische Identitäten
Die globale Cyberkriminalität erlebt einen dynamischen Anstieg, so die Prognosen führender Cyberexperten, die sie als wachsendes Problem einschätzen. Gerade die Verschleierung wahrer Identitäten hinter erfundenen Persönlichkeiten ist ein Trend, der internationale Wellen schlägt.
„Synthetische Identitäten sind ein zunehmender globaler Trend“, kommentiert Stephen Topliss, Experte für Betrug und Identität beim amerikanischen Cybersicherheitsdienstleister Lexis Nexis Risk Solutions. Die Nutzung von künstlichen Identitäten wird nicht zuletzt durch die Fortschritte in der künstlichen Intelligenz erleichtert, was auch den Kriminellen zupasskommt.
Der Rückversicherungsgigant Munich Re prognostiziert eine steigende Frequenz solcher Delikte. Auch der Handelsverband Deutschland warnt seine Mitglieder vor zunehmenden Betrugsrisiken im Sektor. Die Rohstoffe dieser synthetischen Identitäten werden vorrangig aus Datenlecks gewonnen.
"Täter kombinieren häufig erfundene Identitäten mit realen Informationen wie Kreditkartennummern und Adressen", erklärt Topliss. Diese Daten werden in zwielichtigen Internetforen, dem sogenannten Darkweb, gehandelt. Im Gegensatz zur Nutzung gestohlener echter Identitäten, bei der die Gefahr besteht, dass der betroffene Mensch den Betrug bemerkt und reagiert, sind synthetische Identitäten für Kriminelle weniger risikobehaftet.
Die Herausforderungen und der Aufwand für Onlinehändler, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken, um solche Betrügereien zu verhindern, sind in den letzten Jahren gestiegen, berichtet der Handelsverband HDE.