Continental stellt Weichen für eigenständiges Wachstum: Aumovio betritt die Bühne
Die weltweit renommierte Conti-Gruppe gab auf der Auto Shanghai bekannt, dass ihre abtrünnige Autozuliefersparte zukünftig den Namen Aumovio tragen wird. Laut Philipp von Hirschheydt, Vorstandsmitglied und Chef der Automotive-Division, soll die Unabhängigkeit des Unternehmens mehr Gestaltungskraft und Tempo in die Unternehmenskultur bringen.
Aumovio strebt an, ein agiles Kraftpaket am Markt zu werden, was auch durch die neue Markenidentität unterstrichen wird. Im Zuge einer Hauptversammlung von Continental, die für den 25. April anberaumt ist, wird die endgültige Zustimmung erwartet. Die Notierung von Aumovio an der Frankfurter Börse peilt das Unternehmen für September 2025 an.
Durch die Neuausrichting will Aumovio modernste Elektronikprodukte und Mobilitätslösungen erarbeiten, wobei die Schwerpunkte besonders auf Vernetzung und autonomer Mobilität liegen sollen. Von Hirschheydt unterstreicht, dass die strategische Expansion in den Zukunftsfeldern der Mobilität speziell in China entscheidend ist. Mit der Produktion und Entwicklung für den chinesischen Markt soll die lokale Präsenz verstärkt werden.
Der chinesische Markt nimmt eine Schlüsselrolle ein, da er der größte Automobilmarkt der Welt ist. Automotive beschäftigt dort rund 10.000 Mitarbeitende und trägt erheblich zum Konzernumsatz bei.
Im letzten Dezember hatte Continental bereits verkündet, die problembehaftete Autozuliefersparte abzustoßen, nachdem diese immer wieder finanzielle Verluste verzeichnet hatte. Ein neuer Sparkurs führt zu einem erheblichen Personalabbau von über 10.000 Stellen, der sich gleichermaßen auf die Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung verteilt. Auch die Kunststofftechniksparte Contitech wird der Konzern eventuell im Jahr 2026 abgeben, wobei das traditionelle Reifengeschäft unangetastet bleiben soll.