Comcast: Breitbandrückgänge und der Umbau hin zu einem neuen Portfolio
Die Aktien von Comcast erlebten einen deutlichen Rückgang um bis zu 7,5 %, nachdem CEO Dave Watson auf einer UBS-Medienkonferenz über erwartete Verluste im Breitbandsegment sprach. Im laufenden Quartal wird mit einem Rückgang der Breitbandkunden um über 100.000 gerechnet, was weit über den von Bloomberg geschätzten 63.300 liegt. Dieser Kursrückgang stellt die größte intraday Abnahme seit April dar.
Laut Watson verlief das erste Halbjahr mit nahezu 100.000 verlorenen Breitbandkunden je Quartal. Zwar sorgten im dritten Quartal Faktoren wie die olympischen Marketingimpulse und ein Streik bei einem Mitbewerber für eine leichte Erholung, dennoch zeigt sich der Zeitraum eher wie das schwächere erste Halbjahr. Die Konkurrenz im Breitbandmarkt beschreibt Watson als 'hoch intensiv'. Anbieter wie Verizon, T-Mobile und AT&T konnten durch flexibelere Angebote insbesondere finanziell schwächere Kunden gewinnen und verzeichneten Zuwächse.
Zu allem Überfluss verschärften zwei Hurrikane im Südosten die Verluste bei den Breitbandkunden weiter um ca. 10.000 und beeinträchtigten die durchschnittlichen Einnahmen pro Nutzer. Trotz der Wettbewerbsbedingungen erwartet Watson die Einnahmen pro Nutzer am unteren Ende der Skala von 3 % bis 4 % für das laufende Quartal. Die Vorhersagen für das vierte Quartal deuten auf Verluste im Breitbandsektor hin, die mit dem bisherigen Jahresverlauf konsistent sind.
Neben dem Breitbandgeschäft berichtete Comcast auch von einem Rückgang um 365.000 TV-Kunden, was den Trend zu kostengünstigeren Streaming-Diensten widerspiegelt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, plant Comcast eine Abspaltung seines Kabelgeschäftes, ausgenommen Bravo. Die Abspaltung, vorläufig als SpinCo bezeichnet, umfasst die meisten Kabelnetzwerke von NBCUniversal wie USA Network, CNBC, MSNBC, Oxygen, E!, SYFY und den Golf Channel.