Chinas wirtschaftliches Kräftemessen: Preis-Kontroversen mit staatlicher Dimension
In einem seltenen und brisanten Vorstoß hat Zhong Shanshan, Gründer des Getränkeunternehmens Nongfu Springs, scharfe Kritik an Chinas Online-Shopping-Plattformen geäußert. Er beschuldigt diese, Preiswettbewerbe zu initiieren, die der Wirtschaft erheblichen Schaden zugefügt haben. Besonders Pinduoduo, ein prominentes E-Commerce-Unternehmen, steht im Kreuzfeuer der Kritik, da es durch aggressive Preissetzungen das Markengefüge des Landes bedroht haben soll.
Zhong scheut sich nicht, auch die chinesische Regierung ins Visier zu nehmen und wirft ihr Versäumnisse vor, die Preiskriegsstrategien zu unterbinden. Diese ungewöhnlich freimütige Kritik an staatlichen Stellen hat in der Vergangenheit oft Konsequenzen für die Betroffenen mit sich gebracht, was das Gewicht von Zhongs Äußerungen zusätzlich verstärkt.
Der beispiellose Angriff erfolgte während eines Besuchs in der ostchinesischen Provinz, als Zhong explizit auf die Auswirkungen von Pinduoduos Preispolitik hinwies. "Das Internet hat unser Preissystem zerstört, insbesondere Pinduoduos Ansatz hat großen Schaden angerichtet", sagte er laut dem staatlichen Medium The Paper.
Die wirtschaftlichen Spannungen eskalieren, während China mit einer Verlangsamung seiner Wirtschaft konfrontiert ist. In dieser angespannten Lage bestellen Verbraucher vorsichtiger, von Lebensmitteln über Elektronik bis hin zu Autos. Der Trend wird durch Rabatte verstärkt, die sowohl von chinesischen als auch westlichen Unternehmen angeboten werden, was die wirtschaftlichen Herausforderungen weiter verschärft.