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Chinas E-Auto-Aktien versprechen viel, riskieren alles

02. April 2025, 10:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Chinas E-Auto-Aktien versprechen viel, riskieren alles
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BYD produziert mehr als 4 Millionen Fahrzeuge – aber nur die Hälfte sind rein elektrisch. Der globale E-Auto-Star fährt zwar vorne mit, setzt aber weiter stark auf Plug-in-Hybride – und die globale Nachfrage danach sinkt.
Chinas Elektroautobauer fahren rasant voraus – technologisch, absatzseitig, an der Börse. Doch hinter dem Boom verbergen sich extreme Bewertungsrisiken, hohe Konkurrenz und geopolitische Unsicherheiten. Wer investiert, braucht starke Nerven.

Xiaomi baut keine halben Sachen. Als der Elektronikhersteller 2023 seinen ersten Elektroflitzer vorstellte, staunte nicht nur der asiatische Automarkt: Der SU7 sprintet in unter zwei Sekunden auf 100, fährt bis zu 350 km/h – und kostet nicht einmal ein Drittel eines Porsche Taycan Turbo S.

Was in Deutschland wie Zukunftsmusik klingt, ist in China längst Serienrealität. Über 20.000 Verkäufe allein im Februar.

Aber was bedeutet das für Anleger? Lohnt sich der Einstieg in Chinas heißeste Wachstumsbranche?

Viel Auswahl, wenig Sicherheiten

Der chinesische E-Automarkt ist inzwischen der größte der Welt. 2024 war jedes zweite verkaufte Auto ein elektrifiziertes Modell – rein batterieelektrisch oder als Plug-in-Hybrid.

Das schafft nicht nur Kapazität, sondern auch Chancen für Anleger. Die Auswahl an börsennotierten E-Autobauern ist groß: BYD, Nio, Xpeng, Li Auto, Xiaomi – jeder hat seine Story. Aber keine Aktie ist risikofrei.

Der Bewertungsabschlag asiatischer Titel im Vergleich zu westlichen Techkonzernen ist kein Zufall, sondern Folge realer Risiken: staatliche Einflussnahme, fehlende Transparenz, hohe Verschuldung, Handelskonflikte – und nicht zuletzt ein unerbittlicher Preiskampf untereinander.

BYD: Der Massenmarkt-Monopolist

Mit über 4 Millionen verkauften Fahrzeugen im vergangenen Jahr ist BYD längst auf Augenhöhe mit Toyota, Volkswagen & Co. Der Konzern setzt auf Masse, Plattformstrategien und eigene Batterieproduktion – eine seltene Kombination. Technologisch vorn, in der Kostenstruktur schlank, bietet BYD in China Modelle ab 10.000 Euro.

Dennoch: Die Hälfte der Fahrzeuge sind Plug-in-Hybride, nicht rein elektrisch. Internationaler Erfolg bleibt bislang aus.

Die Aktie? Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21 solide bewertet – gemessen an chinesischen Verhältnissen fast konservativ.

Nio und Xpeng: Die ewigen Hoffnungsträger

Nio punktet mit austauschbaren Batterien, Xpeng mit ausgeklügelten Fahrassistenzsystemen. Doch beiden fehlt die kritische Größe. Rund 200.000 verkaufte Fahrzeuge pro Jahr reichen nicht aus, um die hohen Entwicklungskosten zu stemmen.

Nio & Xpeng: Prestige im Premiumsegment – Verluste inklusive. Trotz innovativer Technik bleiben beide Start-ups defizitär. 200.000 Fahrzeuge pro Jahr reichen nicht aus, um die hohen Investitionen zu stemmen.

Beide Unternehmen schreiben weiterhin Verluste – und das in einem Markt, der bereits im Verdrängungsmodus ist.

Ihre Aktien? Hochvolatil, spekulativ, technisch spannend, bilanziell fragil. Eine Investition gleicht mehr einer Wette als einer Anlage.

Li Auto: Solide Gewinne – auf Zeit?

Li Auto geht einen hybriden Sonderweg: Mit sogenannten EREVs, also Elektroautos mit integriertem Benzingenerator, kombiniert das Unternehmen Elektrofahrzeuge mit Reichweitenverlängerung. 2024 knackte der Hersteller die Marke von 500.000 verkauften Autos – und schreibt schwarze Zahlen.

Doch die Technik könnte sich als Übergangslösung erweisen. Wenn batterieelektrische Fahrzeuge mit Reichweite und Ladegeschwindigkeit aufholen, könnte Li Auto sein Alleinstellungsmerkmal verlieren. Für den Moment jedoch attraktiv: Hohe Wachstumsraten bei einem moderaten KGV von 22.

Xiaomi: Vom Handy zum Hypercar

Der Techkonzern Xiaomi hat seinen Markteintritt im E-Auto-Segment furios inszeniert – mit einer Mischung aus Hightech, Kampfpreis und Popkultur. Der SU7 ist das schnellste Serienfahrzeug auf dem chinesischen Markt und soll langfristig mit Tesla konkurrieren.

Doch Anleger sollten sich nicht täuschen lassen: E-Autos machten zuletzt nur rund 9 Prozent des Konzernumsatzes aus. Das KGV von 39 reflektiert vor allem das Smartphone-Geschäft – das in einem reifen, wenig wachsenden Markt operiert.

Der jüngste Kapitalmarktschub von 5,1 Milliarden Euro zeigt: Xiaomi meint es ernst. Aber ob das reicht, um Tesla, BYD oder gar Porsche dauerhaft zu bedrängen, bleibt offen.

Chancen mit doppeltem Boden? Fehlanzeige.

Die größte Herausforderung für Anleger ist nicht die Technik – sondern die Politik. Chinesische Tech-Aktien sind immer auch ein geopolitisches Spiel. Handelsstreitigkeiten, Exportkontrollen, nationale Subventionspolitik – all das beeinflusst den Erfolg der Unternehmen stärker als bei westlichen Konzernen.

Hinzu kommt: Chinas E-Auto-Kunden sind anspruchsvoll. Wer nicht ständig liefert, wird gnadenlos ausgetauscht. Die Margen sind niedrig, die Markentreue gering.

Finanzen / Märkte
[InvestmentWeek] · 02.04.2025 · 10:00 Uhr
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