China stärkt seine Präsenz auf dem russischen Automarkt
In einem bemerkenswerten Schritt hat der chinesische Autohersteller Chery mit der Montage von Fahrzeugen in Russland begonnen. Die Produktionsstätten, die zuvor von westlichen Unternehmen wie Volkswagen und Mercedes betrieben wurden, haben nun neue Betreiber gefunden, die Chery-Modelle herstellen. Dies ist ein offensichtliches Zeichen für den zunehmenden Einfluss Chinas auf die russische Automobilindustrie und die dahinterstehende Wirtschaft, seit westliche Konkurrenten den Markt nach dem Ukraine-Konflikt verlassen haben.
Chery, verantwortlich für fast ein Fünftel des russischen PKW-Absatzes, importiert nahezu fertige Fahrzeuge nach Russland, um die Montagelinien in drei russischen Fabriken fertigzustellen. Diese Strategie könnte durch die aktuellen Herausforderungen auf dem inländischen Automobilmarkt Russlands und die damit verbundenen Produktionskapazitäten begünstigt werden. Trotz des zunehmenden westlichen Misstrauens hinsichtlich der chinesisch-russischen Kooperation, könnten diese Maßnahmen Chery helfen, einen festen Fuß in der Tür des russischen Marktes zu behalten.
Interessanterweise wird der Chery Tiggo 7 im Werk in St. Petersburg mit dem Namen Xcite X-Cross 7 neu gebrandet, was an die Wiederbelebung der Moskvich-Modelle von JAC erinnert. Der Exportansatz, bekannt als "Semi Knocked Down" (SKD), ermöglicht eine effiziente Anpassung und Fertigstellung der Fahrzeuge in Russland. In Kaluga und Esipovo werden Chery-Modelle von lokalen Partnern montiert, darunter auch die Luxusvariante Exeed VX.
Bereits jetzt übertreffen die Verkaufszahlen von Chery die des Vorjahres und setzen damit neue Maßstäbe für die globale Expansionsstrategie des Unternehmens, das in den kommenden Jahren viele neue Märkte erschließen möchte – trotz erhöhter EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge. Während China und Russland den Umfang der Kooperation unter dem Radar halten wollen, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf beiden Seiten spürbar.