China erhöht Renteneintrittsalter: Ein notwendiger Schritt in Zeiten demografischen Wandels
Die chinesische Führung hat eine weitreichende Anpassung im Bereich der Altersvorsorge vorgenommen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels entgegenzutreten. Ab diesem Mittwoch wird das Renteneintrittsalter für Männer über einen Zeitraum von 15 Jahren schrittweise von 60 auf 63 Jahre angehoben. Auch für Frauen gibt es Veränderungen: Je nach Berufsgruppe steigt das Rentenalter von bislang 50 auf 55 Jahre oder von 55 auf 58 Jahre.
Diese Maßnahmen wurden nötig, da China vor einem erheblichen Bevölkerungsrückgang steht. Über 1,4 Milliarden Menschen leben in der Volksrepublik, doch die Zeiten, in denen die Bevölkerung rapide wuchs, sind vorbei. Entscheidend trug dazu auch die historische Ein-Kind-Politik bei, die mittlerweile jedoch beendet wurde. Trotzdem stagnieren die Geburtenraten, da hohe Bildungskosten sowie wirtschaftliche Unsicherheiten viele Paare insbesondere in urbanen Gebieten abschrecken.
Bereits bei der Einführung der bisherigen Rentenregelungen in den 1950er Jahren war die Situation eine andere. Aufgrund der damals niedrigen Lebenserwartung erreichten viele Chinesen das Rentenalter kaum. Doch mit zunehmender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenzahlen geriet die Rentenkasse unter Druck. Experten gehen davon aus, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts mehr als 500 Millionen Chinesen das 60. Lebensjahr überschreiten werden.
Die Anhebung des Rentenalters wird von Staatsmedien als Reaktion auf die "neue Lage der demografischen Entwicklung" erklärt.