Chamenei drängt auf Sachlichkeit: Iranische Elite soll Atomverhandlungen nüchtern betrachten
Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hat die politische Führung des Landes dazu aufgerufen, bei den laufenden Atomverhandlungen mit den USA eine besonnene Haltung einzunehmen. In einer Mitteilung auf seinem Webportal betonte Chamenei, dass die Gespräche nüchtern analysiert werden sollten. „Verhandlungen sollten objektiv bewertet werden, ohne voreilige Optimismen oder Pessimismen“, unterstrich er.
Chamenei betonte zudem, dass die zukünftige Entwicklung des Landes nicht ausschließlich von den Verhandlungen abhängig gemacht werden dürfe. Nach einer jahrelangen diplomatischen Schweigespirale fanden am vergangenen Wochenende in Maskat, Oman, erste Gespräche über ein neues mögliches Atomabkommen statt. Der Oman fungiert dabei als Vermittler.
Die nächste Verhandlungsrunde soll laut Angaben der iranischen Seite diesen Samstag in Maskat fortgesetzt werden, mit der Teilnahme von Irans Außenminister Abbas Araghtschi und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff. Der US-Präsident Donald Trump verfolgt das klar formulierte Ziel, die Entwicklung eines iranischen Atomwaffenprogramms zu verhindern.
Entgegen Chameneis Appell zur Gelassenheit bewerten Beobachter den Fortgang und das Ergebnis der Atomgespräche als äußerst bedeutend für Iran. Angesichts von Trumps Drohungen militärischer Konsequenzen bei einem Scheitern der Verhandlungen, ist die Sorge vor einem Konflikt mit den USA und Israel präsent.
Zudem könnte eine diplomatische Lösung die strengen Sanktionen aufheben, welche die iranische Wirtschaft in die tiefste Krise ihrer Geschichte gestürzt haben. Die Währung des Landes, der Rial, erfährt nahezu wöchentlich historische Tiefstände.