Cevian erhöht Druck auf Baloise: Strategiewechsel gefordert
Der aktivistische Investor Cevian hat jüngst seinen Anteil an der schweizerischen Versicherungsgruppe Baloise erheblich ausgebaut und fordert nun tiefgreifende Veränderungen im Unternehmen. Mit einem Anteil von 9,4 Prozent ist Cevian laut der "Financial Times" zum größten Aktionär aufgestiegen und macht sich damit stark für eine strategische Neuausrichtung.
Erst im vergangenen Mai betrat Cevian offiziell die Bühne der Baloise-Aktionäre mit einem Anteil von über 3 Prozent. Bereits einen Monat später wurde der Anteil auf mehr als 5 Prozent gesteigert. Gerüchte über den Einstieg des schwedischen Investors kursierten jedoch bereits im Herbst letzten Jahres. Zu dieser Zeit unterlagen die Stimmrechte bei Baloise noch einer Begrenzung von 2 Prozent, was bedeutete, dass die Stimmrechte pro Aktionär auf maximal 2 Prozent beschränkt waren.
Diese Regelung wurde jedoch Anfang Mai gekippt, nachdem der Vermögensverwalter zCapital auf der Generalversammlung die Aufhebung der Stimmrechtsbindung beantragt hatte. Die überraschende Zustimmung der Aktionäre zu diesem Antrag führte zu einer Liberalisierung der Stimmrechte und eröffnete Cevian somit Tür und Tor für den starken Ausbau seiner Beteiligung.
Laut dem Bericht der "Financial Times" fordert Cevian nun, dass sich das Management von Baloise auf seine Kernmärkte fokussiert und gleichzeitig einen größeren Teil der erwirtschafteten Barmittel an die Aktionäre ausschüttet. Die Erwartungen sind hoch gesteckt: Der anstehende Kapitalmarkttag am Donnerstag wird als entscheidender Moment betrachtet, um die Unternehmensstrategie zu überdenken. Gelingt dies nicht, so droht Cevian mit Konsequenzen.