Britisches Parlament beschließt Notgesetz zur Rettung des letzten Primärstahlwerks
Im Vereinigten Königreich schlägt die politische Landschaft Wellen: Das britische Parlament hat in einer seltenen Osterpaukensitzung ein Notgesetz verabschiedet, das die Grundlage für die Übernahme des letzten Primärstahlwerks des Landes bietet. Ziel ist die Sicherung der Produktionsstätten von British Steel in Scunthorpe und der Verhinderung eines Produktionsstopps durch die chinesischen Inhaber.
Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds stellte klar, dass die Regierung nicht untätig zuschauen werde, sollte die heiße Luft aus den verbleibenden Hochöfen des Landes ohne rechtliche Grundlagen verdampfen. Ihm zufolge haben die chinesischen Eigentümer ein Regierungsangebot zur Rohstoffversorgung ausgeschlagen, was zu dieser drastischen Maßnahme führte. Mit dem Notgesetz steht zwar eine Verstaatlichung noch nicht unmittelbar bevor, jedoch hofft die Regierung auf Interesse von anderen Investoren, um die Produktionsstätte zu erhalten.
Dennoch scheint bisher laut PA niemand bereit zu sein, in das finanziell angeschlagene Werk in Scunthorpe zu investieren. Angesichts dieser Herausforderungen betonte Premierminister Keir Starmer seine Entschlossenheit, alle Maßnahmen im "nationalen Interesse" zu treffen, um die bedrohlichen 3.500 Arbeitsplätze zu schützen.
Scunthorpe bleibt ein Symbol für die britische Stahlindustrie, da dort Primärstahl produziert wird, der sich besonders für industrielle Anwendungen in Bereichen wie Motorenbau oder Schifffahrt eignet. Das zu retten, bleibt eine Herkulesaufgabe für das Vereinigte Königreich.