Britischer Pragmatismus: London setzt auf Diplomatie im Handelsstreit mit Washington
Inmitten der jüngsten Handelsturbulenzen zwischen den Vereinigten Staaten und ihren Handelspartnern hält Großbritannien an einem diplomatischen Kurs fest. US-Präsident Donald Trump hat Strafzölle verkündet, die Europa mit einer 20-prozentigen Abgabe auf Exporte in die Vereinigten Staaten belasten werden. Doch für das Vereinigte Königreich, das seit Januar 2021 nicht mehr Teil der Europäischen Union ist, gelten weniger drastische 10 Prozent.
Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds betonte die tiefe Verbundenheit zu den USA und die einhellige Absicht, ein Handelsabkommen auszuhandeln. Dieses solle die Auswirkungen der Zölle mildern und den bilateralen Handel ankurbeln. Reynolds stellte klar, dass Großbritannien offen für Kooperation bleibt und Lösungen im Dialog sucht. Eine Eskalation zu einem Handelskrieg sei nicht im Interesse beider Staaten.
Gleichzeitig sichert die britische Regierung ihren Unternehmen Unterstützung zu. Diese sollen in die Lage versetzt werden, die Auswirkungen des neuen Zolls abzufedern. Reynolds lässt jedoch keinen Zweifel an der Entschlossenheit Londons: Alle Maßnahmen lägen auf dem Tisch, um die nationalen Interessen zu wahren. Der Balanceakt zwischen Diplomatie und der Verteidigung nationaler Interessen bleibt ein zentrales Thema für die britische Außen- und Wirtschaftspolitik.