Britische Unternehmen in Bedrängnis: Einkaufsmanagerindex deutet auf wirtschaftliche Abkühlung hin
Die Unternehmenslandschaft Großbritanniens sieht sich im April mit einer unerwarteten Abkühlung konfrontiert. Gemäß der aktuellen Schätzung von S&P Global sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) spürbar auf 48,2 Punkte. Damit rutscht der Index unter die kritische Wachstumsschwelle von 50 Punkten und erreicht den niedrigsten Wert der letzten 29 Monate. Experten zeigten sich überrascht, hatten sie doch einen moderateren Rückgang auf 50,4 Punkte prognostiziert. Dieses Absinken des Indikators wird als alarmierendes Signal für einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität gewertet.
Mehrere Unternehmen verweisen auf die belastenden Handelsspannungen, die primär von den USA ausgehen, und die wachsende geopolitische Unsicherheit als gegenwärtige Herausforderungen. Besonders der Dienstleistungssektor weist eine unerwartet starke Verschlechterung auf. Hier fiel der spezialisierte Index um 3,6 Punkte auf 48,9 Punkte und markierte damit den schwächsten Stand seit über zwei Jahren.
Auch die britische Industrie bleibt von der gedämpften Stimmung nicht verschont; der entsprechende Index sank hier um 0,9 Punkte auf 44,0 Punkte – ein Rückgang, der im Rahmen der Erwartungen lag. Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence, charakterisiert die Umfrageergebnisse als Spiegelbild eines inner- und außerländischen Gegenwindes für die Wirtschaft. Er nennt vor allem den Exporteinbruch aufgrund schwacher globaler Nachfrage sowie die steigenden weltweiten Handelsbedenken als drückende Faktoren.
Im nationalen Rahmen fügen steigende Personalkosten zusätzlichen Druck hinzu, verstärkt durch kürzlich eingeführte Reformen bei der Sozialversicherung und dem Mindestlohn.