Bosch-Personal protestiert gegen Werksschließungen: Kampf um Arbeitsplätze entbrannt
In einer eindrucksvollen Demonstration des Zusammenhalts versammelten sich rund 600 Beschäftigte der Bosch-Werkzeugtochter Power Tools am Stammsitz Leinfelden-Echterdingen, um gegen die geplanten Werksschließungen zu protestieren. Die renommierte IG Metall aus Esslingen setzte damit ein klares Zeichen gegen die Entscheidung des Technologiekonzerns.
Bosch Power Tools plant die Schließung zweier deutscher Produktionsstätten, darunter auch das Werk in Sebnitz, bis nach 2026. Diese drastische Maßnahme betrifft mehr als 500 Arbeitsplätze und sorgt für besorgte Gesichter bei den Beschäftigten und der Gewerkschaft.
Die Betriebsratsvorsitzende Karin Solda äußerte deutliche Kritik an dem Vorhaben. Sie argumentiert, dass die Schließung nicht nur ein Mangel an Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Beschäftigten sei, sondern auch der Marke Bosch erheblichen Schaden zufüge. Der Verlagerungsplan sieht vor, die Produktion nach Ländern wie Ungarn zu verlegen, um den sinkenden Nachfrage- und Wettbewerbsdruck besser bewältigen zu können.
Trotz der bereits bestehenden Sparprogramme sieht sich Bosch Power Tools zu diesem Schritt gezwungen, da die Auslastung der Werke zurückgegangen ist. Mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro im Jahr 2024 stellt die Bosch-Tochter Produkte wie Elektrowerkzeuge und Gartengeräte her und beschäftigt weltweit 18.700 Menschen, von denen rund 3.000 in Deutschland tätig sind.
Ein bereits ausverhandelter Stellenabbau im Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereich in Leinfelden-Echterdingen steht bevor, wobei 480 Stellen gestrichen werden sollen. Bosch-Chef Stefan Hartung schließt nicht aus, dass es zukünftig zu weiteren Abbauprogrammen kommen könnte.