Börsenaufwind durch positive Impulse aus den USA und SAP-Erfolg
Eine Aufhellung in der US-Zollpolitik bescherte dem Dax am Mittwoch einen bemerkenswerten Anstieg. Mit Unterstützung eines kräftigen Kurszuwachses der SAP-Aktien stieg der deutsche Leitindex um 2,3 Prozent und erreichte 21.789 Punkte, womit er fast wieder die 22.000-Punkte-Marke erreicht hatte, die er bei einem Rückschlag zu Beginn des Aprils aufgrund der damaligen Zollstreitigkeiten verloren hatte.
Der MDax, der mittelgroße Unternehmen umfasst, verzeichnete einen Zuwachs von 1,3 Prozent auf 27.621 Punkte. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, legte ebenfalls um 2,3 Prozent zu. US-Präsident Donald Trump deutete an, im Handelskonflikt mit China friedlicher vorgehen zu wollen, was von US-Finanzminister Scott Bessent hinsichtlich einer möglichen Entspannung des Konflikts unterstützt wurde.
Noch am Vortag waren die Marktteilnehmer besorgt über US-Notenbankchef Jerome Powell gewesen, nachdem Trump ihn erneut verbal angegriffen hatte. Trump stellte jedoch klar, dass er nicht beabsichtige, Powell zu entlassen, was am Markt als Entlastung wahrgenommen wurde. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar betonte, dass die Investoren erleichtert seien angesichts der milden Töne gegenüber der Fed.
Zugleich deutet Trump an, im Handel mit China eine deeskalierende Rolle zu spielen, wodurch sich die Hoffnungen auf eine Entspannung im Zollkonflikt erhärteten. SAP profitierte erheblich von den Einsparungen, die aus dem Stellenabbau des Vorjahres resultierten, was sich erst im laufenden Jahr bemerkbar macht. Laut Analyst Charles Brennan von Jefferies sollten die jüngsten Geschäftszahlen positive Impulse setzen.
SAP führte den Dax mit einem bemerkenswerten Anstieg von 9,6 Prozent an. Im Chemiesektor erzielten Unternehmen wie BASF, Wacker Chemie und Lanxess aufgrund optimistischer Konjunkturaussichten und starker Quartalszahlen der niederländischen Akzo Nobel Gewinne zwischen 1,8 und 4,4 Prozent. Auch Delivery Hero konnte ein Plus von 4,5 Prozent verzeichnen, da der Rückzug aus unrentablen Märkten von den Anlegern wohlwollend aufgenommen wurde.
Der Betrieb in Thailand wird durch die Asien-Tochter Foodpanda zum 23. Mai eingestellt. Auf der anderen Seite verkauften Anleger Aktien von Rüstungsunternehmen wie Hensoldt, Rheinmetall und Renk, die bis zu 6,4 Prozent nachgaben. Händler wiesen auf aktuelle Entwicklungen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hin, insbesondere auf Gespräche über mögliche Gebietsabtretungen, die zwischen Washington und Moskau stattfinden sollen.
Laut einem Bericht der "Financial Times" könnte Kremlchef Putin bereit sein, die Invasion entlang der bestehenden Front zu stoppen.