Börsen in Europa Schluss: Weitere Verluste, Natixis nach Zahlen gefragt
Paris (aktiencheck.de AG) - Die wichtigsten europäischen Börsen sind zur Wochenmitte erneut mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Nachdem die Kurse zum Mittag zwischenzeitlich in den grünen Bereich gedreht hatten, setzte sich am Nachmittag unter dem Einfluss der schwächeren Wall Street erneut die negative Stimmung durch. Der Dow Jones EURO STOXX 50 (ISIN EU0009658145/ WKN 965814) verlor 0,95 Prozent auf 2.954,92 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 (ISIN EU0009658160/ WKN 965816) büßte 0,82 Prozent auf 2.684,81 Zähler ein. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 (ISIN FR0003502079/ WKN A0C302) verlor 0,86 Prozent auf 718,94 Stellen.
Auch die europäischen Länderbörsen verzeichneten fast durchweg deutliche Verluste. Lediglich der Schweizer SMI ging minimal über seinem Vortagesniveau in den Feierabend.
Die Auftragseingänge in der europäischen Industrie sind im Dezember 2010 nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat weiter angestiegen. So erhöhte sich der entsprechende Index der Eurozone (EZ16) auf Monatssicht um 2,1 Prozent, nach einem Zuwachs um 2,2 Prozent im November. In der gesamten EU27 wuchsen die Auftragseingänge um 2,5 Prozent, während sie zuvor um 1,7 Prozent gestiegen waren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahmen die Auftragseingänge in der Eurozone und in der EU27 um jeweils 18,5 Prozent zu. Im November waren Zuwächse von 20,0 bzw. 18,8 Prozent ermittelt worden.
Die französischen Verbraucherpreise sind im Januar 2011 nach Angaben der Statistikbehörde INSEE mit unverändertem Tempo angestiegen. So verharrte die Jahresteuerungsrate der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone bei 1,8 Prozent, nach 1,8 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten mit einer Preissteigerung um 2,0 Prozent gerechnet. Im Vormonatsvergleich gingen die Lebenshaltungskosten um 0,2 Prozent zurück, gegenüber einer Preissteigerung um 0,5 Prozent im Dezember.
Accor (ISIN FR0000120404/ WKN 860206) verbilligten sich als schwächster Wert im CAC 40 um 3,7 Prozent. Der Hotelkonzern hat im Geschäftsjahr 2010 einen hohen Gewinn nach einem Vorjahresverlust erwirtschaftet. Dabei ist der jüngste Gewinn vor allem auf einen Einmalertrag aus der Abspaltung der Services-Sparte zurückzuführen. Des Weiteren soll das Programm zur Veräußerung von Assets beschleunigt werden. So belief sich der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn auf 3,60 Mrd. Euro, gegenüber einem Verlust von 282 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2009. Hierbei profitierte das jüngste Ergebnis von einem Einmalertrag in Höhe von 4,04 Mrd. Euro in Zusammenhang mit dem Demerger des Services-Geschäfts. Der Umsatz wuchs um 8,4 Prozent auf 5,95 Mrd. Euro, wobei er auf vergleichbarer Basis um 7,1 Prozent zulegte.
An der Indexspitze verbesserten sich Natixis (ISIN FR0000120685/ WKN 853760) um 4,3 Prozent. Die Bankgesellschaft konnte im abgelaufenen Fiskaljahr mit einem deutlichen Ergebnisanstieg aufwarten. So wurde ein Nettogewinn von 1,73 Mrd. Euro ausgewiesen, nachdem man im Vorjahreszeitraum noch einen Nettoverlust von 1,39 Mrd. Euro verzeichnet hatte. Vor restrukturierungsbedingten Einmaleffekten wurde beim Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft ein Anstieg auf 1,94 Mrd. Euro erzielt. Der Konzernumsatz kletterte auf 6,52 Mrd. Euro, nach 5,94 Mrd. Euro im Vorjahr.
EADS (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) meldete indes bereits gestern, dass Astrium Services Ende 2010 einen Fünf-Jahres-Vertrag mit der Al Yah Satellite Communications Company PrJsc (Yahsat) im Wert eines zweistelligen Millionen Euro-Betrags geschlossen hat. Die Aktie gab um 1 Prozent nach. Rhodia (ISIN FR0010479956/ WKN A0MUEC) verzeichnete im abgelaufenen Fiskaljahr einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. So lag der Umsatz mit 5,23 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 4,32 Mrd. Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich auf 91 Mio. Euro, nach 28 Mio. Euro im Vorjahr, während der Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft auf 92 Mio. Euro (Vorjahr: 28 Mio. Euro) anstieg. Die Aktie des Spezialchemiekonzerns rutschte im breiten Markt um 7 Prozent ab.
Der schweizerische Erzeuger- und Importpreisindex hat sich im Januar 2011 nach Angaben des Bundesamtes für Statistik stabilisiert. Gegenüber dem Vorjahresmonat blieb der Gesamtindex unverändert, während binnen Monatsfrist ein Anstieg um 0,1 Prozent ermittelt wurde. Im Einzelnen lag der Produzentenpreisindex um 0,1 Prozent unter seinem Vorjahresniveau und um 0,1 Prozent über dem Vormonatswert. Gleichzeitig kletterte der Importpreisindex um 0,2 Prozent bzw. blieb unverändert. Novartis (ISIN CH0012005267/ WKN 904278) teilte bereits gestern mit, dass die Aktionäre im Rahmen ihrer ordentlichen Generalversammlung sämtlichen Empfehlungen des Verwaltungsrats gefolgt sind. Unter anderem stimmten sie der vierzehnten Dividendenerhöhung in Folge zu. Der Titel des Pharmakonzerns stand mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent an der Indexspitze. Am Ende gaben Holcim um 2,2 Prozent nach.
In Österreich gab es heute eine wahre Zahlenflut. Dabei standen die Aktien von OMV (ISIN AT0000743059/ WKN 874341) nach Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 mit einem Abschlag von 5,8 Prozent unter Druck. Der Betriebserfolg (EBIT) erhöhte sich auf 2,33 Mrd. Euro, nach 1,41 Mrd. Euro in 2009. Ferner kletterte das EBIT vor Sondereffekten um 67 Prozent auf 2,66 Mrd. Euro und das CCS EBIT vor Sondereffekten (das CCS Ergebnis eliminiert Lagerhaltungsgewinne/-verluste aus den Fuels-Raffinerien) um 74 Prozent auf 2,47 Mrd. Euro. Der Periodenüberschuss nach Minderheiten stieg auf 921 Mio. Euro oder 3,08 Euro je Aktie, nach zuvor 572 Mio. Euro.
Ferner konnte Telekom Austria (ISIN AT0000720008/ WKN 588811) im abgelaufenen Fiskaljahr mit einem deutlichen Ergebnisanstieg aufwarten. So lag der Umsatz im Berichtszeitraum mit 4,65 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert von 4,80 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss kletterte auf 195,2 Mio. Euro, nach 94,9 Mio. Euro im Vorjahr. Der Titel konnte leicht um 0,1 Prozent zulegen.
Rosenbauer (ISIN AT0000922554/ WKN 892502) verbilligten sich derweil um 2,8 Prozent. Der Feuerwehr-Ausrüster hat im vergangenen Jahr erneut ein Rekordergebnis verzeichnet. So lag der Umsatz im Gesamtjahr 2010 nach vorläufigen Berechnungen mit 595,0 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 541,8 Mio. Euro. Beim Vorsteuergewinn wurde ein Anstieg auf 48,8 Mio. Euro ausgewiesen, nach 26,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. PALFINGER (ISIN AT0000758305/ WKN 919964) konnte des Weiteren im abgelaufenen Fiskaljahr mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg aufwarten. Dabei lag der Umsatz mit 651,8 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 505,4 Mio. Euro. Unter dem Strich wurde beim Konzernergebnis ein Gewinn von 24,2 Mio. Euro ausgewiesen, nach einem Verlust von 7,8 Mio. Euro im Vorjahr. Das Papier des Kranherstellers verbilligte sich um 2,5 Prozent.
Der Anstieg der italienischen Verbraucherpreise hat sich im Januar 2011 nach Angaben der nationalen Statistikbehörde Istat beschleunigt. Demnach erhöhte sich die Jahresteuerungsrate auf 2,1 Prozent, während die Inflationsrate im Dezember 2010 nur bei 1,9 Prozent gelegen hatte. Ferner legten die Lebenshaltungskosten um 0,4 Prozent zu gegenüber dem Vormonat, nachdem sie im Vormonat ebenfalls um 0,4 Prozent angestiegen waren.
Quartalsausweise gab es auch aus den Niederlanden. Der Chemiekonzern DSM (ISIN NL0000009827/ WKN A0JLZ7) hat seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2010 angesichts deutlich höherer Umsätze um 50 Prozent verbessert. Dabei profitierte man auch von Kostensenkungen. Für 2011 erwartet man ein weiteres starkes Jahr. Der Nettogewinn belief sich auf 507 Mio. Euro, gegenüber 337 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Einmaleffekten lag bei 547 Mio. Euro (Vorjahr: 244 Mio. Euro). Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 9,05 Mrd. Euro. Das Papier gab um 2,6 Prozent nach. Wolters Kluwer (ISIN NL0000395903/ WKN A0J2R1) konnte im abgelaufenen Fiskaljahr mit einem deutlichen Ergebnisanstieg aufwarten. So lag der Umsatz des Verlagskonzerns mit 3,56 Mrd. Euro um 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Unter dem Strich wurde beim Nettogewinn ein Anstieg auf 287 Mio. Euro verzeichnet, nach einem Nettogewinn von 110 Mio. Euro im Vorjahr. Auf bereinigter Basis kletterte der Nettogewinn auf 444 Mio. Euro (Vorjahr: 427 Mio. Euro). Der Titel verschlechterte sich um 2,7 Prozent.
Dow Jones EURO STOXX 50: 2.954,92 (-0,95 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.684,81 (-0,82 Prozent) EURONEXT 100: 718,94 (-0,86 Prozent) FTSE 100 (London): 5.923,53 (-1,22 Prozent) CAC40 (Paris): 4.013,12 (-0,92 Prozent) MIB (Mailand): 21.929,79 (-0,29 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 10.633,40 (-0,64 Prozent) SMI (Zürich): 6.622,77 (+0,00 Prozent) ATX (Wien): 2.867,99 (-1,67 Prozent) (23.02.2011/ac/n/m)