Taiwans Marktaufsicht stoppt bedeutenden Deal von Delivery Hero
Der Essenslieferdienst Delivery Hero sieht sich in Taiwan mit einem herben Rückschlag konfrontiert: Die lokale Wettbewerbsbehörde TFTC blockiert den geplanten Verkauf des Foodpanda-Geschäftszweigs an den US-amerikanischen Mobilitätsgiganten Uber. Der Deal, der im Mai angekündigt wurde und ein Volumen von fast einer Milliarde US-Dollar umfassen sollte, bleibt damit vorerst in der Schwebe. Delivery Hero musste am Freitag nach Weihnachten an der Börse deutliche Kursverluste hinnehmen.
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel bewertete die Nachricht als ausgesprochen negativ für die Berliner. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf hatte Delivery Hero ursprünglich vor, Wandelanleihen zurückzukaufen und seine Finanzstruktur zu stärken. Investorenseitig bleibt die Frage nach einer möglichen Entschädigungszahlung an Delivery Hero offen. Der Analyst sieht jedoch auch Chancen für zukünftige Verkäufe in der Region. Diese könnten das Potenzial haben, dem Aktienkurs wieder auf die Sprünge zu helfen. Aktuell verlor die Aktie in der ersten Stunde des Handels um 5,3 Prozent und lag bei 27,07 Euro.
Zudem hatte Uber geplant, einen kleineren Anteil an Delivery Hero zu erwerben. Angesichts der aktuellen Situation könnte Uber Berufung gegen die Entscheidung der Behörde einlegen oder die Transaktion aufgeben. Die Reaktion der Investoren an der US-Börse bleibt jedoch bisher verhalten. Als die Übernahmepläne im Mai bekannt wurden, hatte die Aktie von Delivery Hero zunächst um über 20 Prozent zugelegt. Trotz des Dämpfers zeigt der Kurs seit Jahresbeginn immer noch ein Plus von rund acht Prozent.