Boeing: Streik trotz Gehaltserhöhung - Konflikt mit Gewerkschaft eskaliert
Der amerikanische Flugzeughersteller Boeing hat bekannt gegeben, dass es trotz eines großzügigen Angebots nicht gelungen ist, einen geplanten Streik seiner größten Gewerkschaft zu verhindern. Das Unternehmen hatte eine Gehaltserhöhung von 25 Prozent über vier Jahre in Aussicht gestellt.
Die Abstimmung der Mechaniker bei Boeing ergab eine überwältigende Mehrheit für den Streik, wobei 96 Prozent der Mitarbeiter dafür stimmten. Die International Association of Machinists (IAM), die rund 33.000 Beschäftigte vertritt, lehnt den vorgeschlagenen Vertrag ab. Obwohl das Angebot neben der Gehaltserhöhung auch Verbesserungen bei Gesundheitskosten und Altersvorsorge versprach, fiel die Entscheidung der Gewerkschaftsmitglieder deutlich aus - 94,6 Prozent stimmten gegen das Angebot.
Ursprünglich hatte die Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung von etwa 40 Prozent gefordert. Boeing hatte sich außerdem bereiterklärt, neue Modelle in den gewerkschaftlich organisierten Werken zu produzieren. Dies war eine wesentliche Forderung der Gewerkschaft, insbesondere nach der Errichtung eines nicht-gewerkschaftlich organisierten Werks in South Carolina vor über zehn Jahren zur Herstellung des 787 Dreamliners.
Boeing kämpft derzeit mit finanziellen Verlusten in Folge einer Serie von Sicherheitsvorfällen. Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) verweigert bislang die Genehmigung zur Ausweitung der 737-Produktion, bis das Unternehmen seine Qualitätskontrollen verbessert. Im Januar kam es zu einem Vorfall, bei dem sich eine Türverkleidung einer 737-9 während eines Aufstiegs löste, offenbar aufgrund eines fehlenden Bauteils.