Bloom Energy: Überraschende Aktienrallye trotz durchwachsener Quartalszahlen
Die Welt der Investitionen ist bekannt für ihre Unwägbarkeiten, und jeder Anleger träumt davon, günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Doch oft fehlt der Blick in die Kristallkugel. Glücklicherweise bietet Bloom Energy seinen Investoren klare Aussichten – sowohl durch Managementprognosen als auch durch die Einschätzungen von Wall-Street-Analysten –, die ein Bild davon zeichnen, wo das Unternehmen in drei Jahren stehen könnte.
Wer daran interessiert ist, das größte Unternehmen für Wasserstoff-Brennstoffzellen in den USA nach Umsatz und Marktkapitalisierung zu erwerben, sollte sich über einige wesentliche Zahlen im Klaren sein. Obgleich Bloom Energy kürzlich seine Drittquartalszahlen veröffentlicht hat und diese weniger erfreulich ausfielen, reagierten die Investoren anders als erwartet. Das Unternehmen verfehlte nicht nur die Analystenerwartungen um über 50 Millionen US-Dollar, sondern meldete auch einen pro forma Verlust für das Quartal, wo eigentlich ein Gewinn prognostiziert worden war.
Doch anstatt sich von den enttäuschenden Zahlen abschrecken zu lassen, verdoppelte sich der Aktienkurs von Bloom Energy in den Wochen nach Veröffentlichung der Ergebnisse. Was steckt hinter diesem unerwarteten Erfolg?
Zwei Faktoren sind für den jüngsten Aufschwung verantwortlich: die Profitmargen und strategische Vertragsabschlüsse. In den vergangenen Jahren bewegten sich Bloom Energys Bruttomargen meist im niedrigen zweistelligen Bereich und fielen im dritten Quartal 2023 sogar ins Negative. Doch der Wind hat sich gedreht. Trotz noch nicht positiver Nettogewinne erzielte Bloom in den vergangenen vier Quartalen durchweg positive Bruttogewinne. Angesichts von Kostensenkungen nähert sich auch die operative Marge der Gewinnschwelle. Sollte Bloom Energy weiterhin sein Umsatzwachstum vorantreiben und Skaleneffekte nutzen, könnte bald ein netter Gewinn in den Büchern stehen.
Ein Blick auf die jüngsten Vertragsabschlüsse lässt erahnen, wie Bloom seinen Umsatz steigern will. Parallel zur Bekanntgabe der Quartalszahlen im November wurde ein bedeutender Vertrag mit SK Eternix aus Südkorea unterzeichnet, um bis 2025 das größte Brennstoffzellenkraftwerk der Welt zu erstellen. Eine Woche später sicherte sich Bloom Energy einen noch größeren Auftrag von AEP. Ausgehend von einer Bestellung über 100 Megawatt an Brennstoffzellen soll AEP letztlich eine gesamte Gigawatt-Leistung für den Betrieb von KI-Rechenzentren beziehen.