BlackRock zieht sich aus Net Zero Asset Managers Initiative zurück
Die Finanzwelt erlebte kürzlich einen überraschenden Rückzug: BlackRock, der weltweit führende Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von rund 11,5 Billionen Dollar, kündigte an, die Net Zero Asset Managers Initiative (NZAMI) zu verlassen. Dies ist ein bemerkenswerter Schritt, da BlackRock zuvor zwei Drittel seiner globalen Klienten bei deren Ziel unterstützt hatte, die Emissionen auf null zu reduzieren.
Ursprünglich machte es für BlackRock Sinn, Gruppen wie die NZAMI beizutreten. Doch dieser Beitritt führte zu Verwirrungen und rechtlichen Anfragen seitens einiger öffentlicher Stellen, was schließlich den Austritt zur Folge hatte.
BlackRock betonte, dass dieser Schritt keine Veränderung in der Entwicklung von Produkten und Lösungen für Kunden oder im Management ihrer Portfolios bewirke. Die aktiven Portfoliomanager sollen weiterhin klimabezogene Risiken bewerten.
NZAMI, mit über 325 Unterzeichnern, die zusammen mehr als 57,5 Billionen Dollar verwalten, hat das Ziel, bis 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Doch in letzter Zeit verlassen zunehmend namhafte Finanzinstitute solche Klimainitiativen, besonders vor dem Hintergrund politischer Veränderungen in den USA.
Im Dezember forderte das von Republikanern geführte US-Repräsentantenhaus Informationen von BlackRock und anderen Vermögensverwaltern an. Im November wurde BlackRock zudem von Texas und weiteren republikanisch geführten Staaten verklagt, da behauptet wird, deren Aktivismus würde die Kohleproduktion reduzieren und Energiepreise erhöhen.
BlackRock jedoch wies jegliches Fehlverhalten von sich und kritisierte die Klage als hinderlich für Investitionen in wichtige Unternehmen. Der Ausstieg von BlackRock hat bislang keine direkte Nachahmung von anderen großen Vermögensverwaltern bewirkt.
Sowohl die Anlageverwaltungen von State Street als auch von JPMorgan stehen weiterhin zu ihrer NZAMI-Mitgliedschaft. Eine NZAMI-Sprecherin äußerte Bedauern über BlackRocks Entscheidung und betonte die Bedeutung von Klimarisiken als finanzielle Risiken.
Leslie Samuelrich von Green Century Funds, die ihre Firma 2023 ebenfalls von der Initiative abgezogen hat, äußerte sich enttäuscht über das Verhalten der großen Firmen. Letzten Endes markiert der Austritt aus der NZAMI einen dynamischen Abschnitt in der Diskussion über Nachhaltigkeit und zeigt die komplizierte Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und den dringlichen Erfordernissen des Klimaschutzes auf.