Biden in Angola: Amerikas letzter afrikanischer Balanceakt vor Amtswechsel
US-Präsident Joe Biden betritt zum möglicherweise letzten Mal während seiner Präsidentschaft den afrikanischen Boden im südwestafrikanischen Angola. Diese Reise, ursprünglich für Anfang Oktober angesetzt, musste aufgrund eines Hurrikans verschoben werden. Mit seinen 82 Jahren befindet sich Biden in den letzten Zügen seiner Amtszeit, bevor er im Januar durch Donald Trump abgelöst wird. Der Demokrat hatte seit längerem versprochen, Afrika in seine diplomatischen Bemühungen stärker einzubinden - ein Versprechen, das durch zahlreiche Verzögerungen auf die lange Bank geschoben wurde.
Der afrikanische Kontinent wird für die USA zunehmend entscheidend angesichts des wachsenden Einflusses von China und Russland. Als reichhaltige Quelle für Rohstoffe und mit einem enormen Potenzial bei Infrastrukturprojekten spielt Afrika eine Schlüsselrolle auf der geopolitischen Bühne. Bereits vor rund zwei Jahren lud Biden 50 Regierungsvertreter aus Afrika zu einem intensiven Gipfeltreffen nach Washington ein, um die Beziehungen zu vertiefen.
Während seines viertägigen Besuchs in Angola liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Lobito-Korridor. Diese bedeutende Handelsroute verbindet den Hafen von Lobito mit der Demokratischen Republik Kongo und Sambia und dient dem Export von Rohstoffen sowie der Förderung der regionalen Wirtschaft. Biden plant, den Hafen von Lobito persönlich zu besuchen und sich mit Angolas Präsident Joao Lourenço zu treffen, um die wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu stärken.