Bewegender Abschied von Papst Franziskus: Ein Erbe der Menschlichkeit
Die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus erschütterte Gläubige auf der ganzen Welt: Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche verstarb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Nur einen Tag zuvor hatte der Papst mit brüchiger Stimme den traditionellen Urbi-et-Orbi-Segen erteilt und den tausenden versammelten Gläubigen ein letztes Mal zugewinkt, sichtlich geschwächt von den gesundheitlichen Herausforderungen der letzten Monate.
In einer feierlichen Mitteilung erklärte der Vatikan: "Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt." Trotz einer langwierigen Lungenentzündung, die ihn bereits im Frühjahr für mehrere Wochen ans Krankenhausbett fesselte, hatte Franziskus seine Pflichten bis zuletzt in seiner Residenz im Vatikan wahrgenommen.
Der Abschied von diesem lebensnahen Pontifex, der mehr als ein Jahrzehnt an der Spitze von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit stand, löste tiefe Trauer und Anteilnahme aus. In Rom läuteten die Glocken des Petersdoms, und auf dem Petersplatz versammelten sich trauernde Menschenmengen, um der Verkündigung des Vatikans zu lauschen. Franziskus, in Argentinien geboren als Jorge Mario Bergoglio, wurde 2013 als erster Papst aus Südamerika nach dem Rücktritt Benedikts XVI. gewählt.
In Deutschland würdigten Staatsoberhäupter wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der designierte Bundeskanzler sowie internationale Würdenträger das Vermächtnis von Franziskus. Sie betonten seinen Einsatz für Frieden, Menschlichkeit und Gerechtigkeit, während sie ihre Trauer über den Verlust dieses warmherzigen und versöhnlichen Menschen aussprachen.
Die Nachfolge von Franziskus wird im Rahmen eines streng geregelten Prozederes geklärt. Der Vatikan hat die Sedisvakanz und das anschließende Konklave angekündigt, bei dem Kardinäle den Nachfolger wählen werden. Dieses kann ergebnisoffen über Wochen andauern. Die Tiefe der Trauer zeigt sich auch in der internationalen Anteilnahme. Europäische und weltweite Spitzenpolitiker würdigten zudem seine unermüdlichen Anstrengungen gegen Ungerechtigkeit und für das Wohl der ihn umgebenden Gemeinschaft.
Trotz gesundheitlicher Widrigkeiten setzte sich Franziskus bis zuletzt für umfassende Reformen innerhalb der Kirche ein, kämpfte gegen Missbrauchsskandale und brachte die Weltsynode zur Vollendung. Sein Engagement galt vor allem den Schwachen und Ausgegrenzten, wobei er auf Bescheidenheit und Mitmenschlichkeit setzte. Der Papst wird in Erinnerung bleiben als ein kraftvoller, aber auch volksnaher Mahner, der Konventionen hinterfragte und die Bedeutung der Liebe in den Vordergrund seines Pontifikates stellte.
Am Ende bleibt die Frage, in welchem Licht die katholische Kirche sich künftig präsentieren wird – ob im Geiste Franziskus' oder doch mit einer neuen Orientierung unter seinem Nachfolger. Der Einfluss des Papstes reichte jedenfalls weit über die Grenzen des Vatikanstaates hinaus und wird many lang fortwirken.