Berkshire Hathaway: Ein Gigant auf dem Rückzug - Buffett stockt Cashreserven auf
In der Welt der Finanzmärkte steht das Berichtswesen von Berkshire Hathaway stets im Zentrum des Interesses, insbesondere da dessen CEO, Warren Buffett, als einer der besten Investoren unserer Zeit gilt. Anders als die meisten Unternehmen veröffentlicht Berkshire seine Ergebnisse an Wochenenden, was Investoren reichlich Zeit zur Analyse der Daten gibt. Bekannt für seine Zurückhaltung bei kurzfristigen Gewinnprognosen, verzichtet Buffett auf Quartals-Pressekonferenzen und zieht es vor, Investoren nur einmal jährlich auf der Hauptversammlung zu begegnen.
Im Fokus des jüngsten Quartalsberichts steht Buffetts Entscheidung, den Cashpool von Berkshire enorm aufzustocken. Ein Schlüsselpunkt dabei ist der deutliche Abbau von Berkshires Positionen in Apple und Bank of America. Im dritten Quartal trennte sich Buffett von 100 Millionen Apple-Aktien, wobei lediglich 300 Millionen Anteile verbleiben.
Zwar unterstreicht Buffett weiterhin die Vorzüge langjähriger Beteiligungen wie Coca-Cola und American Express, er verweist jedoch auf Apple als herausragendes Unternehmen. Doch angesichts drohender Risiken, darunter die kartellrechtlichen Auseinandersetzungen mit Alphabet, könnte der Verkauf von Apple-Anteilen durchaus strategisch sein. Diese Ungewissheit führte dazu, dass Buffett seine Apple-Bestände bereits im zweiten Quartal halbierte und dann im dritten Quartal um weitere 25% reduzierte.
Parallel dazu veräußerte Berkshire auch Aktien von Bank of America im Wert von 9 Milliarden Dollar, was den kontinuierlichen Abbau dieser Beteiligung widerspiegelt. Insgesamt verkaufte das Unternehmen im dritten Quartal Aktien im Wert von 36,1 Milliarden Dollar, während lediglich 1,5 Milliarden Dollar in neue Aktien investiert wurden. Zugleich generierte Berkshire 10,1 Milliarden Dollar Betriebsgewinn, was zu einem beeindruckenden Bargeldbestand von 325,1 Milliarden Dollar in Staatsanleihen des US-Schatzamtes führte, verglichen mit 167,6 Milliarden Dollar Ende 2023.
Interessant ist auch Buffets Entscheidung, im letzten Quartal keinerlei Berkshire-Aktien zurückzukaufen. Trotz eines stetig wachsenden Cashberges verzichtete Buffett erstmalig seit 2018 vollständig auf Aktienrückkäufe, während er im zweiten Quartal die Rückkäufe bereits signifikant reduziert hatte.