Die Lage im Überblick

Bericht: Mossad-Chef verhandelt in Katar über Geiseln

25. April 2025, 04:43 Uhr · Quelle: dpa
Nahostkonflikt - Israel
Foto: Koby Gideon/GPO/dpa
Der Mossad-Chef soll nach Katar gereist sein. (Archivbild)
Der Chef von Israels Geheimdienst soll die Freilassung der Verschleppten vorantreiben. Sollte es nicht bald Fortschritte geben, könnten die Kämpfe in Gaza ausgeweitet werden, droht das Militär.

Tel Aviv/Doha (dpa) - Der Leiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad ist Medienberichten zufolge zu Verhandlungen über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach Katar gereist. David Barnea werde dort mit Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani zusammenkommen, berichtete die Zeitung «Jerusalem Post». Katar vermittelt gemeinsam mit Ägypten in den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine neue Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Die israelische Regierung will zehn Geiseln im Austausch für eine 45-tägige Feuerpause freibekommen. Die islamistische Hamas hingegen hat deutlich gemacht, keiner vorübergehenden Waffenruhe, sondern nur einem endgültigen Ende des Krieges zuzustimmen. Nach israelischen Informationen befinden sich derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten in Gaza.

Israel will die Hamas militärisch zur Freilassung der Geiseln zwingen

Unterdessen drohten die israelischen Streitkräfte mit einer militärischen Eskalation im Gazastreifen, sollten nicht bald weitere Geiseln freigelassen werden. «Sollten wir keine Fortschritte bei der Rückkehr der Geiseln sehen, werden wir unsere Aktivitäten zu einer intensiveren und signifikanteren Operation ausweiten, bis wir zu einem entscheidenden Ergebnis kommen», sagte der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, Ejal Zamir, Militärangaben zufolge bei einem Truppenbesuch in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. 

«Die Hamas täuscht sich über unsere Fähigkeiten, unsere Absichten und unsere Entschlossenheit», sagte er mit Blick auf die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen. Verteidigungsminister Israel Katz hatte jüngst bereits gesagt, dass Israels Schläge umso heftiger ausfallen würden, je länger sich die Hamas weigere, die Geiseln freizulassen. Katz drohte auch damit, Teile des Gazastreifens dauerhaft einzunehmen. Israel will dadurch den Druck auf die Hamas erhöhen, die verbliebenen Geiseln freizulassen.

Barneas Reise nach Katar könnte die Rückkehr des Mossad-Chefs an die Spitze des israelischen Verhandlungsteams bedeuten, berichtete die «Times of Israel». Zuletzt hatte der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, die Verhandlungen geführt. Angehörige von Geiseln warfen dem engen Vertrauten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu allerdings vor, eine Einigung zu blockieren und die Gespräche nicht entschlossen genug voranzutreiben. 

UN-Hilfswerk: Mehl-Reserven im Gazastreifen aufgebraucht

Wegen der israelischen Blockade des Gazastreifens kann das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) nach eigenen Angaben kaum noch Lebensmittel in dem abgeriegelten Gebiet verteilen. Die Mehl-Reserven seien vollständig leer, teilte UNRWA mit. Zudem verfüge das Hilfswerk nur noch über 250 Lebensmittelpakete mit Reis, Linsen, Bohnen, Öl und Dosen-Fisch, die eine fünfköpfige Familie etwa zwei Wochen ernähren können. Dabei stehen nach Angaben von UNRWA-Chef Philippe Lazzarini derzeit fast 3.000 Lastwagen bereit, um dringend benötigte Hilfsgütern in den Gazastreifen zu liefern. 

Allerdings lässt das israelische Militär laut dem Hilfswerk seit Anfang März keine Güter mehr in den abgeriegelten Küstenstreifen. «Der Hunger breitet sich aus und verschärft sich, absichtlich und von Menschen verursacht», schrieb UNRWA-Chef Lazzarini auf X. «Der Gazastreifen ist zu einem Land der Verzweiflung geworden.» Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) haben sich die Preise für Lebensmittel um bis zu 700 Prozent gegenüber der Zeit vor dem Gaza-Krieg erhöht.

Abbas-Nachfolge: PLO beschließt Schaffung eines Vize-Postens

Angesichts der Notwendigkeit, einen Nachfolger für den 89-jährigen palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zu finden, soll dieser künftig einen Stellvertreter haben. Der Zentralrat der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) beschloss, erstmals das Amt des Vizepräsidenten einzuführen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. 

Falls Abbas sterben sollte, würde der Vizepräsident sein Amt übernehmen. Eine Wahl wäre dann nicht notwendig, so die Logik. Abbas, dessen Regierung de facto nur die Palästinensergebiete im Westjordanland kontrolliert, ist bei der Bevölkerung äußerst unbeliebt. Im Vergleich zur islamistischen Hamas im Gazastreifen gelten er und seine PLO als deutlich gemäßigter.

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25.04.2025 · 04:43 Uhr
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