Beitragsdruck in der gesetzlichen Krankenversicherung: Minister Lauterbach warnt vor steigenden Kosten
Karl Lauterbach, geschäftsführender Bundesgesundheitsminister, hat bei einem Auftritt in Berlin deutlich gemacht, dass die Beitragszahler der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung bald mit höheren Kosten zu rechnen haben. Die gegenwärtigen finanziellen Spannungen innerhalb der Versicherungen könnten bereits Mitte des Jahres spürbare Erhöhungen nach sich ziehen.
Trotz eines der teuersten Gesundheitssysteme Europas weist Lauterbach auf eine nur mittelmäßige Qualität hin, insbesondere im Vergleich zur durchschnittlichen Lebenserwartung in Westeuropa. Vor diesem Hintergrund appelliert er eindringlich an die neue Bundesregierung, effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um das System nicht nur effizienter zu machen, sondern die bereits initiierten Reformen, wie die Krankenhausreform, weiter entschlossen zu verfolgen.
Der aktuelle Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung beläuft sich auf stolze 14,6 Prozent, wobei sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber jeweils gleiche Anteile tragen. Hinzu kommen durch die Krankenkassen erhobene Zusatzbeiträge, die 2025 durchschnittlich 2,5 Prozent betragen sollen.
Auch die Pflegeversicherung steht unter dem Druck ansteigender Beiträge und differenziert dabei nach Kinderzahl: Von 4,4 Prozent für Kinderlose bis hin zu 2,6 Prozent für Mitglieder mit fünf oder mehr Kindern.