Befragung zeigt: Deutsche Arbeitnehmer sind unzufrieden und gestresst
Eine aktuelle Erhebung des Beratungsunternehmens Gallup offenbart eine angespannte Stimmung unter deutschen Arbeitnehmern. Lediglich 45 Prozent der Befragten blicken optimistisch in die Zukunft, womit die Zufriedenheitswerte auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres verharren. Im europaweiten Kontext bedeutet dies eine Platzierung auf Rang 21 in puncto Lebenszufriedenheit. An der Spitze der Skala finden sich hingegen Finnland, Island, Dänemark, Schweden und die Niederlande, die durchweg mit beeindruckend hohen Zufriedenheitswerten glänzen.
Gallup-Experte Marco Nink führt an, dass „politische und wirtschaftliche Entwicklungen sowie steigende Lebenshaltungskosten die allgemeine Stimmung belasten“. Anstatt einer Aufbruchstimmung herrsche Resignation vor. Einer der Gründe hierfür sei das anhaltend hohe Stressniveau in Deutschland, das im internationalen Vergleich den 14. Platz einnimmt. Vier von zehn Beschäftigten berichten von Stressgefühlen am Befragungstag. Den besten Umgang mit Stress zeigen wiederum die Mitarbeitenden in Dänemark.
Besorgniserregend ist auch die geringe emotionale Bindung der Mitarbeiter an ihre Arbeitgeber. Der Wert von nur 9 Prozent in Deutschland liegt im Vergleich zu globalen Durchschnittswerten von 21 Prozent deutlich zurück und reiht sich auf einer Stufe mit Österreich und der Schweiz ein. Diese schwache Bindung führt zu einer spürbaren Wechselbereitschaft im Job: 39 Prozent der Beschäftigten in Deutschland ziehen in Betracht, sich anderweitig beruflich neu zu orientieren.