Azurblaue Stürme über Asiens Börsen: Japans Nikkei und Australiens S&P im Sinkflug
Die bedeutendsten Börsenplätze des asiatisch-pazifischen Raums setzten ihre Abwärtstendenz am Freitag ungebremst fort, mit Japan und Australien im Mittelpunkt des Geschehens. Der Ausverkauf an der Wall Street zieht seine Kreise über den Pazifik hinweg und drückt auch auf die Stimmung der asiatischen Märkte. Der drohende Zollstreit der USA zeigt deutliche Spuren, wie Jochen Stanzl vom Broker CMC treffend hervorhebt: Die Auswirkungen bringen selbst Größen wie den Internationalen Währungsfonds dazu, mehr Zeit für die Einschätzung zu fordern.
Insbesondere die japanische Börse zeigt starke Nerven: Der viel beachtete Nikkei-Index verzeichnete einen Rückgang von 2,75 Prozent und schloss bei 33.780,58 Punkten. Exportabhängige Schwergewichte und Bankaktien gaben nach, da die düsteren wirtschaftlichen Perspektiven den Markt belasten. Parallel dazu sanken die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten, wie von der Deutschen Bank angemerkt wurde.
Ähnlich betroffen zeigte sich der australische Leitindex S&P/ASX 200, der um 2,44 Prozent auf 7.667,85 Punkte fiel. Auch hier spiegeln die sinkenden Anleiherenditen die wachsenden Befürchtungen wider und deuten auf mögliche Zinssenkungen hin. China und Hongkong nahmen aufgrund von Feiertagen eine Auszeit, während kleinere Märkte wie Vietnam erneut schmerzhafte Verluste hinnehmen mussten.
Analysten haben ihre Erwartungen für das Gewinnwachstum der Schwellenländer weiter nach unten korrigiert. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank warnt vor einem Anstieg der Abwärtsrevisionen, falls der Handelsstreit eskalieren sollte. Der Anlageexperte rät zur Vorsicht und empfiehlt, vorerst von einer Aufstockung des Schwellenländerportfolios abzusehen.