Automanager sind pessimistischer hinsichtlich des zukünftigen Wachstums
Wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zeigt, sind Automanager pessimistischer hinsichtlich des zukünftigen Wachstums. Weltweit wurden über 1.000 Führungskräfte befragt, wobei gut die Hälfte aus der Vorstandsetage stammt. Demnach sind lediglich 34 Prozent der befragten Manager äußerst zuversichtlich, in den nächsten fünf Jahren ein profitables Wachstum zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr, als noch 41 Prozent optimistisch waren, ist das ein deutlicher Rückgang.
Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede je nach Weltregion und Bereich der Branche. Vor allem in Japan fielen die Wachstumserwartungen der Manager deutlich (minus 22 Prozentpunkte). Aber auch in Westeuropa und den USA war ein Rückgang zu verzeichnen. Einzig in China stieg der Anteil der sehr zuversichtlichen Manager von 28 Prozent in der vorangegangenen Umfrage auf aktuell 36 Prozent.
China ist der weltweit wichtigste Automarkt und hat sich als wichtiger Zulieferer etabliert. Die chinesische Autoindustrie macht den anderen Herstellern zunehmend mit eigenen Autos Konkurrenz – nicht nur auf dem heimischen Markt. Bereits vor Jahren hat die chinesische Regierung das Ziel verkündet, in Bezug auf E-Autos zur Technologieführerschaft aufzusteigen.
Zulieferer sind besonders pessimistisch gestimmt. Der Anteil der Führungskräfte, die sich sehr zuversichtlich zeigen, profitabel zu wachsen, sank um 32 Prozentpunkte auf 23 Prozent. Der Wandel hin zum Elektromotor trifft die Branche besonders hart. Viele Autozulieferer müssen sich komplett neu erfinden, können die Kosten aber nur teilweise an die Hersteller weitergeben.
Laut Automanagern werden im Jahr 2030 in Westeuropa voraussichtlich 30 Prozent der verkauften Neuwagen Elektroautos sein. Auf die Frage nach der Marktführerschaft in diesem Segment sehen die meisten Führungskräfte Tesla an erster Stelle, gefolgt von BMW und Audi. Mercedes-Benz belegt den fünften Platz, während Volkswagen abgeschlagen auf Rang 8 liegt, hinter BYD und Toyota. Des Weiteren rechnet die Mehrheit der Manager (77 Prozent) innerhalb eines Jahres mit einer Preiserhöhung von mindestens fünf Prozent für Neuwagen.
Auch der Autohandel steht möglicherweise vor einem Umbruch in den kommenden Jahren. Nur knapp ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass klassische Händlermodelle im Jahr 2030 noch die wichtigste Form des Neuwagenverkaufs sein werden. Die meisten Manager erwarten, dass alternative Vertriebswege die Oberhand gewinnen werden, wie beispielsweise Direktverkäufe der Automobilhersteller an ihre Kunden oder digitale Handelsplattformen.
Diese langfristige Verschiebung weg vom traditionellen Autohandel wird wahrscheinlich durch die zunehmende Verbreitung digitaler Plattformen und sich ändernde Verbraucherpräferenzen vorangetrieben, so die Analysten. Die Führungskräfte wurden im Oktober 2023 befragt und stammen aus 30 Ländern. Sie waren in verschiedenen Bereichen der Automobilbranche, von Herstellern über Zulieferer bis hin zu Händlern, tätig. (eulerpool-AFX)