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Autokauf per Klick: Amazon will den Fahrzeughandel revolutionieren

29. Dezember 2024, 18:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Autokauf per Klick: Amazon will den Fahrzeughandel revolutionieren
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Amazons Pilotprojekt startet in den USA mit Hyundai-Modellen und verspricht, den Autokauf so einfach wie das Bestellen von Zahnpasta zu machen – doch Experten zweifeln, ob Kunden so große Käufe online abschließen werden.
Mit Hyundai-Modellen startet Amazon sein Pilotprojekt für den Online-Autoverkauf in den USA. Die Idee: Autokauf so einfach wie das Bestellen von Zahnpasta. Doch wie reagieren die traditionellen Händler?

Amazon steigt in den Autohandel ein

Autos online kaufen – und das in wenigen Minuten. Was nach Zukunftsmusik klingt, möchte Amazon schon heute Realität werden lassen. Der Online-Riese testet in den USA den Einstieg in den Fahrzeughandel und bietet Hyundai-Modelle direkt über seine Plattform an.

Käufer können dort das gewünschte Auto auswählen, die Finanzierung klären und die Kaufunterlagen digital unterschreiben. Der Clou: Alles läuft über die gewohnte Amazon-Oberfläche, auf der auch Fernseher, Bücher oder Zahnpasta bestellt werden.

„Mit Amazon Cars bringen wir die Einfachheit und Bequemlichkeit, die unsere Kunden gewohnt sind, in den Autokauf“, wirbt Fan Jin, der verantwortliche Leiter des Projekts.

Doch was steckt hinter der Idee?

Ein Pilotprojekt mit Potenzial

Zum Start richtet sich das Angebot nur an Kunden in ausgewählten Regionen der USA, und bislang ist Hyundai der exklusive Partner.

Käufer bestellen bei Amazon, holen das Fahrzeug aber beim Händler ab. Damit soll der lokale Handel gestärkt werden – doch nicht alle Händler sind überzeugt, dass diese Zusammenarbeit langfristig funktioniert.

Die Fahrzeuge stammen aus dem Bestand teilnehmender Händler, die Amazon-Nutzer vorab nach Modell, Ausstattung und Farbe filtern können. Nach Abschluss des Kaufprozesses holt der Kunde sein Fahrzeug wie gewohnt beim Händler vor Ort ab.

Ein Novum: Auch der Gebrauchtwagen lässt sich über Amazon in Zahlung geben. Kunden beantworten online Fragen zum Zustand ihres Fahrzeugs, ein Algorithmus berechnet den Wert, der direkt vom Kaufpreis abgezogen wird.

Doch was nach einer Revolution klingt, ist laut Branchenexperten vor allem eines: eine Erweiterung des bestehenden Händlergeschäfts.

„Konkurrenz oder Chance?“ – Händler ziehen Bilanz

Amazon selbst betont, dass es keine Konkurrenz zu den traditionellen Händlern geben wolle. Im Gegenteil: Der Online-Marktplatz soll den Händlern Zugang zu neuen Kunden ermöglichen und sie entlasten, indem der Verkaufsprozess größtenteils online abgewickelt wird.

„Die Händler können sich voll und ganz auf das Kundenerlebnis konzentrieren, wenn das Auto vor Ort übergeben wird“, heißt es von Amazon.

Viele Händler sehen das ähnlich – zumindest offiziell. „Der Einstieg Amazons ist eine Chance, die wir nutzen wollen“, sagt Mike Stanton, Chef des US-Autohändlerverbands NADA.

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Doch er macht auch deutlich, dass nicht alle Erwartungen erfüllt wurden: „Die Funktionen sind noch begrenzt, und der Pilot läuft langsamer an als geplant.“

Kritiker wie Stanton stellen zudem die grundsätzliche Frage, ob Kunden tatsächlich bereit sind, Autos genauso unpersönlich zu kaufen wie Haushaltswaren. „Ich glaube nicht, dass ich mein Auto direkt nach meiner Zahnpasta bestellen werde“, sagt er skeptisch.

Die Zukunft bleibt hybrid

Analysten sehen den Online-Autoverkauf langfristig nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung des stationären Handels. „Die Vision vom Ende der klassischen Autohäuser ist verfrüht“, sagt Randy Miller, Mobilitätsexperte bei EY.

Kunden nutzen Online-Plattformen, um sich zu informieren und Angebote zu vergleichen, wollen aber bei größeren Anschaffungen wie Autos weiterhin auf persönliche Beratung und Testfahrten setzen.

Ähnliche hybride Ansätze verfolgen auch Automobilhersteller wie BMW und Mercedes-Benz, die eigene digitale Verkaufsplattformen aufbauen. Mercedes plant, bis 2025 rund ein Viertel seiner Fahrzeuge online zu verkaufen.

Wer die Nase vorn hat

Studien zeigen, dass Marken wie Mercedes und der chinesische Hersteller Nio derzeit führend sind, wenn es um Online-Verkaufsplattformen geht. Eine Analyse der Beratungsgesellschaft BearingPoint lobt vor allem deren Personalisierungsansätze.

Käufer können digitale Konfigurationen vornehmen, Zusatzfunktionen auswählen und Finanzierungsoptionen direkt auf der Plattform einsehen.

Auch deutsche Autokäufer profitieren von den Entwicklungen: Laut der Studie haben sie in Europa den besten Zugang zu digitalen Angeboten. Vor allem in der Vorverkaufsphase, etwa bei Online-Beratung und Angebotserstellung, zeigt sich die deutsche Autoindustrie gut aufgestellt.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 29.12.2024 · 18:00 Uhr
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