Aussetzung der Zölle beflügelt US-Börsen - Vorsicht bleibt jedoch geboten
Die Aktienmärkte in den USA setzten ihre Erholung zu Beginn der Woche mit moderatem Schwung fort. Hintergrund ist eine positive Entwicklung im Handelskonflikt mit China: Die vorübergehende Anpassung der Zollregelungen für spezifische Elektronikprodukte aus China schürt leise Hoffnungen auf eine Entschärfung der Situation. Anleger bleiben jedoch angesichts der unberechenbaren Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump wachsam. Die anfänglich erzielten Gewinne bröckelten im Verlauf des Handelstages wieder ab.
Der renommierte Dow Jones Industrial legte noch um 0,9 Prozent auf 40.560 Punkte zu, jedoch blieb der große Aufschwung aus. Zuvor hatte der Index zwischenzeitlich um rund 1,5 Prozent zugelegt. Auch der umfassend aufgestellte S&P 500 verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 5.414 Punkte, während der technologiegetriebene Nasdaq 100 um 0,7 Prozent auf 18.828 Punkte stieg.
Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets deutete die vorübergehende Aussetzung der Zölle als Zeichen, dass Trump die Auswirkungen seiner Politik erkannt haben könnte. Gleichzeitig warnte er jedoch vor übermäßiger Zuversicht hinsichtlich der Stabilität künftiger Entscheidungen aus dem Weißen Haus. US-Handelsminister Howard Lutnick erinnerte daran, dass die derzeit geltende Zollregelung nur von begrenzter Dauer sei und bereits neue Abgaben vorbereitet würden, speziell auf Elektronikprodukte.
Dennoch zeigten Aktien von US-Herstellern von Computertechnik eine positive Kursentwicklung. Apple, führend im Dow, verzeichnete einen Anstieg von 3,4 Prozent. Auch Micron und Nvidia legten zu, wenngleich letztere nur um 0,2 Prozent. Die Aktien großer Hardware-Produzenten wie Arista Networks, HP, Super Micro Computer, Seagate und Dell verzeichneten Kursgewinne zwischen 1,5 und 4,3 Prozent.
Der in Schwierigkeiten steckende Chip-Gigant Intel erlebte einen Kursanstieg von 3,8 Prozent, was auch der geplanten Veräußerung eines Großteils seines Geschäfts mit programmierbaren Chips an die Investmentfirma Silver Lake Management zu verdanken ist. Diese Transaktion bewertet das Unternehmen Altera mit 8,75 Milliarden US-Dollar.
Im Bankenbereich überzeugte Goldman Sachs mit seinen Quartalszahlen und einem starken Aktiengeschäft, was zu einem Kursplus von 2,4 Prozent führte. Im Pharmasektor erregte Pfizer Aufmerksamkeit, als der Abbruch der Entwicklung des Abnehmwirkstoffs Danuglipron bekannt wurde. Die Aktie verzeichnete nur minimale Kursveränderungen, da Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Viking Therapeutics, einer Biotech-Firma, aufkamen, was zu einem Kursanstieg von fast 10 Prozent bei Viking führte.
Den negativen Ausreißer des Tages bildete Davita, dessen Aktien nach einem Cyberangriff auf den Dialysedienstleister um 3,6 Prozent fielen.