Auf holprigen Schienen: Herausforderungen und Pläne für das deutsche Bahnnetz
Die Herausforderungen in Deutschlands Schienennetz sind nach wie vor beträchtlich, und Bahnkunden müssen sich wohl noch auf Jahre mit größeren Baustellen und daraus resultierenden Unannehmlichkeiten einstellen. Ulrich Lange, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion und Verkehrsexperte der CSU, äußerte sich zuversichtlich-kritisch zur Entwicklung der maroden Infrastruktur. „Eine echte Trendwende wird noch viele Jahre dauern“, erklärte Lange und plädierte für ein intelligentes Baumanagement seitens der verantwortlichen Infrastruktureinheit InfraGO, um die Auswirkungen auf die Kunden möglichst gering zu halten.
Trotz der ambitionierten Pläne, umfangreiche Investitionen in die Sanierung hoch belasteter Strecken zu stecken, zeigt sich die Realität: Im vergangenen Jahr erreichte lediglich gut die Hälfte der Fernzüge der Deutschen Bahn ihre Ziele pünktlich. Die im Vorjahr begonnene Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim ist ein kostspieliges Unterfangen. Dennoch sieht die Deutsche Bahn selbst in ihrem aktuellen Bericht eine Trendwende durch die Investitionen der Ampel-Koalition.
Lange indes verneint diese Aussage vehement und bezeichnet die Entwicklung bestenfalls als Stagnation des Verfalls der Infrastruktur. Besonders kritisch betrachtet er die Sanierungsmaßnahmen auf der Riedbahn, bei denen aus seiner Sicht sowohl Kosten gestiegen als auch wesentliche Aufgaben, wie die Digitalisierung und Brückensanierung, nicht erledigt wurden. Der geplante Eisenbahninfrastrukturfonds der CDU, CSU und SPD soll aus den Trassenpreisen und einem Sondervermögen gespeist werden, um eine langfristige Finanzierung der Sanierungs- und Neubauprojekte sicherzustellen.
Ein umfangreiches Sondervermögen von insgesamt 500 Milliarden Euro, das auf unterschiedlichen Infrastrukturbereichen verteilt wird, soll unter anderem den klimafreundlichen Umbau und die Wiederherstellung maroder Strukturen unterstützen. Mit einem langfristigen Anlagehorizont und einer soliden Finanzierung in Millionenhöhe will man die Weichen für eine effizientere und nachhaltige Bahnzukunft stellen.