ASML trotzt globalen Herausforderungen: Eine Bestandsaufnahme
Der niederländische Chipausrüster ASML hat ungeachtet der unvorhersehbaren US-Zollpolitik seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Während das Unternehmen die Chancen der Künstlichen Intelligenz als Wachstumsmotor sieht, verstärken die jüngsten Zollankündigungen aus den USA die wirtschaftliche Unsicherheit, wie ASML aus seinem Hauptsitz in Veldhoven mitteilt.
Trotz eines schwachen Starts ins Jahr 2023 mit einem unerwartet hohen Rückgang der Auftragseingänge bleibt die Zuversicht bestehen. Allerdings könnten die von den USA erhobenen Zölle zusätzliche Lieferkosten verursachen oder Gegenmaßnahmen anderer Länder provozieren, bemerkte Finanzvorstand Roger Dassen. Diese Faktoren tragen zu einem dynamischen Umfeld bei, das laut Konzernchef Christophe Fouquet durch AI-Investitionen in den Jahren 2025 und 2026 dennoch Wachstum verspricht.
Am Finanzmarkt stießen die Aussagen zunächst auf Skepsis, die ASML-Aktie verlor mehr als sieben Prozent, erholte sich aber leicht. Auch andere Chipwerte wie Infineon, Aixtron, Suss Microtec und Siltronic gerieten unter Druck. Drohende Einschränkungen für den US-Konzern Nvidia tragen ebenfalls zur angespannten Lage bei, insbesondere angesichts der verschärften Exportvorgaben für KI-Chips nach China.
Analysten raten zur Vorsicht hinsichtlich des Auftragseingangs bei ASML, der bedeutend unter den Erwartungen liegt. Doch die langfristigen Wachstumsaussichten bleiben bestehen, trotz kurzfristiger Schwankungen. ASML strebt im kommenden Jahr Umsätze zwischen 30 und 35 Milliarden Euro bei einer Bruttomarge von bis zu 53 Prozent an, wobei Handelshemmnisse wie die Exportbeschränkungen nach China weiterhin Herausforderungen darstellen.
Zollkonflikte zwischen den USA und China bleiben ungelöst, wie US-Präsident Donald Trumps Aussagen verdeutlichen. Die Erhebung von Sonderzöllen auf chinesische Waren und Pekings Gegenmaßnahmen belasten das globale Handelsklima weiterhin.