Asiatische Märkte schwächeln nach US-Verkaufssignalen
Die Börsen in Asien stehen vor einem unruhigen Tag, da negative Entwicklungen aus den USA und Europa den Markt verunsichern. Ein enttäuschender Ausblick von Europas wertvollstem Technologieunternehmen und strengere US-Beschränkungen im Chip-Vertrieb haben der Branche, die den Bullenmarkt angekurbelt hat, zu schaffen gemacht.
Die Futures für Tokio, Hongkong und Sydney deuten auf einen Rückgang hin, nachdem der S&P 500 um 0,8% gefallen ist. Ein Index von Halbleiterunternehmen erlebte den größten Rückschlag seit Anfang September. ASML Holding, der niederländische Technologie-Riese, verlor 16% nach einer Senkung seiner Prognose für 2025, während Nvidia aufgrund nachrichten über mögliche Beschränkungen beim Verkauf fortschrittlicher KI-Chips um 4,5% einbrach.
Laut einer Umfrage der Bank of America könnte es an der Zeit sein, globale Aktien zu verkaufen, da sich die Anlegerstimmung gebessert hat. Die Aktienallokation stieg, während die Anleihenexposure sank. Dies führte zu einem Rückgang der Bargeldbestände in globalen Portfolios von 4,2% im September auf 3,9% im Oktober und löste ein "Verkaufssignal" aus, so die Strategen um Michael Hartnett.
Der S&P 500 fiel auf rund 5.815 und der Nasdaq 100 verlor 1,4%. Der Dollar kletterte auf den höchsten Stand seit etwa zwei Monaten, nachdem der ehemalige Präsident Donald Trump seine Vorschläge verteidigt hatte, die Zölle auf ausländische Importe drastisch zu erhöhen. Die Renditen von 10-jährigen US-Staatsanleihen sanken um sieben Basispunkte auf 4,03%.
Der Ölpreis erholte sich leicht im frühen Handel, nachdem ein Bericht darauf hinwies, dass Israel möglicherweise darauf verzichten könnte, die iranische Öl-Infrastruktur ins Visier zu nehmen.
In Asien werden Händler die chinesischen Aktien im Auge behalten, nachdem der Wohnungsbauminister eine Pressekonferenz für Donnerstag angekündigt hat, die erwartungsgemäß mehr Details zu den Unterstützungsmaßnahmen für den Immobiliensektor liefern wird. Ein Index von in den USA notierten chinesischen Aktien brach fast 6% ein, während der CSI 300 am Dienstag um mehr als 3% sank.
Am Ende zeigt sich ein Spannungsfeld zwischen positiven Prognosen für das Jahresende und den Unsicherheiten, die aus Fiskal- und Geldpolitik sowie den bevorstehenden Wahlen resultieren. Nichtsdestotrotz könnten US-Aktien laut Scott Rubner von Goldman Sachs im letzten Quartal des Jahres weiter steigen, unterstützt durch die Rückkehr von Unternehmens- und institutionellen Käufern an den Markt.