Asiatische Börsen knicken ein: Technologiesektor belastet Märkte
Die asiatischen Aktienmärkte verzeichneten am Mittwoch nach einer kurzen Erholungsphase abermals Rückschläge. Besonders der Technologiesektor geriet unter Druck und zeigte überdurchschnittliche Verluste. Die Märkte reagierten auf den anhaltenden Handelskonflikt zwischen den USA und China, der durch die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump weiter angefacht wurde. Dieser machte deutlich, dass die Vereinigten Staaten keine Notwendigkeit sehen, ein Abkommen mit China zu schließen, und betonte, dass der Ball bei China liege.
Ungünstige Nachrichten kamen auch aus dem Lager der Halbleiterindustrie. Nvidia wurde von der US-Regierung mit verschärften Exportbeschränkungen für Künstliche-Intelligenz-Chips nach China konfrontiert, was dem Unternehmen eine Belastung von 5,5 Milliarden Dollar bescheren dürfte. Bereits unter dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden hatten die USA den Verkauf modernster Chips nach China erschwert. Die restriktiven Maßnahmen unter Trump führen nun dazu, dass selbst weniger leistungsfähige Versionen, die an China geliefert wurden, Einschränkungen unterliegen.
Trotz positiver Konjunkturdaten aus China, die ein stärker als erwartetes Wachstum im ersten Quartal auswiesen, überwog am Markt die Skepsis. Die wirtschaftlichen Prognosen für China bleiben eingetrübt, nicht zuletzt aufgrund von Überkapazitäten, die durch sinkende Nachfrage aus dem Ausland nicht kompensiert werden können. Stratege Stephen Innes vom SPI Asset Management zeigte sich deshalb pessimistisch in Bezug auf die mittelfristigen Wachstumsaussichten.
Die Auswirkungen waren in Japan besonders spürbar, wo der Nikkei-Index um 1,01 Prozent nachgab. Noch deutlicher fielen die Rückgänge an technologielastigen Börsen wie in Südkorea und Taiwan aus, verstärkt durch enttäuschende Auftragsmeldungen von ASML. In Hongkong sanken die Technologiewerte ebenfalls erheblich, was sich in einem Rückgang des Hang-Seng-Index um 2,39 Prozent widerspiegelte. Etwas stabiler zeigten sich die australischen Märkte, wo der S&P/ASX 200 weitgehend unverändert schloss.